Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
Nun hielt Pfarrer Baumgartner aus Weyer die Festrede. 
Der heutige Tag, so führte der Redner aus, ist wie kaum ein 
zweiter ein Tag der Ehre für die schon durch ihr Alter so ehrwürdige 
Stadt Wels. Draußen auf der Heide ersteht ein monumentaler Ban. 
Er wird eine Kunstschule sein für weite Kreise, wird vaterländischen 
Kunstsinn und Fleiß den Geschlechtern kommender Jahrhunderte 
predigen. Es ersteht ein Gotteshaus, bestimmt dazu, daß sich daselbst 
ein neues Golgotha erhebe, eine Hütte Gottes unter den Menschen 
mit all den Großtaten der Allmacht und der Liebe des ewigen Himmels¬ 
königs. Darum heute die glänzende Feier, die großartige Beteiligung 
von Stadt und Land; darum kam der bischöfliche Oberhirt in diese 
Stadt; darum die ehrende Teilnahme erlauchter Mitglieder des 
Kaiserhauses. Ganz Oberösterreich, ja das weite Vaterland mit seinem 
kaiserlichen Herrn an der Spitze wendet sich heüte in freudiger Teil¬ 
nahme dieser Stadt zu, diesem Steine, gebrochen vom Oelberg der 
Leiden, gebrochen vom Oelberg des Friedens, auf daß er werde 
ein Zeichen und Unterpfand des Trostes und des Heiles, des Friedens 
und der Versöhnung. 
Ein Tag der Ehre ist der heutige Festtag. Ich möchte ihn noch 
viel mehr nennen: einen Tag des Segens und zwar ist er das in 
materieller Hinsicht. Ihnen allen, hochverehrte Freunde, ist es klar, 
was ein so gewaltiger Ban bedeutet: da verdienen viele Leute Geld 
und die Kirche wird das Zentrum eines neuen Stadtteiles sein; es 
werden sich neue Straßen bilden, neue Gebäude erheben und Hunderte 
von Menschen werden ihre Existenz finden. Aber noch viel mehr ist 
der heutige Tag ein Tag des Segens in moralischer Beziehung. 
Im neuen Gotteshause werden Tausende gestärkt werden im Glauben; 
die Hoffnung vieler Schmerzgebeugter wird neu belebt werden; 
Taufende von engelreinen Erstkommunikanten werden ihre Herzen 
dort zu heiliger, himmlischer Liebe entflammen;TanfendevonSündern 
werden dort mit Gott versöhnt; hoch von den Türmen wird Tag für 
Tag die Glocke den Engelsgruß hinausjubeln über die aufhorchende 
Heide, der gekrönten Unbefleckten zu Lob und Preis, und das Sterbe- 
glöcklein wird das Opfer des Gebetes heischen sür die Brüder und 
Schwestern, die im Frieden des Herrn dahingeschieden. 
Ein Tag des Segens ist dieser Tag ganz besonders für Sie, die 
Mitglieder des Herz-Jefu-Kirchenbauvereines. Vieles haben Sie 
geopfert. Heute segnet Sie Jesu Herz dafür; für alle Zukunft rufen 
diese Steine, diese Mauern, diese Türme und Altäre Segen und 
Erbarmen nieder über alle, die durch ihre Opfer dies große Werk 
geschaffen, Segen und Erbarmen für ihr letztes Stüudlein und für 
ihren stillen Grabes Hügel, Segen und Erbarmen für ihre Kinder 
und Kindeskinder von Geschlecht zu Geschlecht. 
Ich gehe noch weiter. Ein Tag des Segens ist der heutige Fest¬ 
tag sür das ganze Vaterland. Sind denn nicht Tage über uns 
hereingebrochen, wo die Treuesten und Besten um den Bestand 
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