34
Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden.
Summe von 100 K huldvollst zu spenden geruhten. Ihre kaiserliche
Hoheit spendete überdies 24 Kleidungsstücke und diese Gabe besitze
einen um so höheren Wert, als Ihre kaiserliche Hoheit höchstselbst
an der Anfertigung der Kleider mitgewirkt hatte. Schließlich sprach
Redner dem Vertreter der k. k. Bezirkshauptmannschaft Wels, Herrn
Bezirkskommissär Baron Messina, für dessen Erscheinen den ge¬
ziemenden Dank aus, ebenso der Stadtgemeinde für die unentgelt¬
liche Ueberlassung der Volksfesthalle, den ehrwürdigen Schwestern
vom heiligen Kreuze für ihre Mühewaltung, ferner den anwesenden
Vertretern der Beamten- und Lehrerschaft und allen, die gekommen
waren, das Fest mitzufeiern.
Am zweiten Tage sprach Vorstadtpfarrkooperator Baumgart¬
ner den Dank der Vorstehnng aus. Die Kinderbewahranstalt in
der Neustadt sei zur Zeit von 114 Kindern im Alter von zwei bis
sechs Jahren besucht. Die Arbeitsschule der neuen Anstalt zähle
43 schulpflichtige und 16 der Schulpflicht bereits entwachsene Zög¬
linge. Die Christbaumfeier habe den armen Kindern der Neustadt
nebst mehreren einzelnen Kleidungsstücken 78 komplette Anzüge und
15 Paar Schuhe gebracht — gewiß ein sehr gesegnetes Ergebnis,
das aber auch den entscheidenden Tatbeweis liefere, wie notwendig
die Anstalt am Grünbach sei. Redner beglückwünschte die beteilten
Kinder und deren Eltern zu den lieblichen Gaben des Christkindleins
und sprach an die Wohltäter der neuen Anstalt des Christkindleins
Herzensdank aus, der da leuchte aus den beglückten Augen der Kleinen,
aus der Dankesträne sorgenvoller Mütter und aus des Heilands
Worten selbst: Was ihr dem geringsten meiner Mitbrüder getan
habet, habt ihr mir getan."
Diesem Berichte der „Welser Zeitung" sei noch die Nachricht
hinzugefügt, daß der Redakteur der genannten Zeitung, Kooperator
Baumgartner, der auch Vizepräsident des Herz-Jesn-Kirchenban-
vereines war, um Weihnachten 1901 zum bischöflichen geistlichen
Rate ernannt wurde. Er war auch ein Wohltäter der Kinderbewahr¬
anstalt in der Neustadt. Unter anderem spendete er zu ihrer Ein¬
richtung drei Wanduhren und eine Statue des heiligen Anton von
Padua. Eine vierte Wanduhr spendete Herr Johann Hummer in
Talheim. Der Vorstadtpfarrer und Dechant Edtbauer spendete acht
Kruzifixe für die verschiedenen Zimmer.
Sie zweite v' : v
Unter Freuden und Sorgen war etwas mehr als ein Jahr seit
der ersten Generalversammlung des Herz-Jesu-Kirchenbanvereines
verflossen. Die zweite fand am 6. Jänner 1902 statt. Abermals füllte
sich die Volksfesthalle. Nach der herzlichen Begrüßungsansprache des
Vereinspräsidenten, Stadtpfarrers Flotzinger, ergriff, wie bei der
ersten Generalversammlung Rektor Widmaun aus Linz das Wort.
Mit lebhaftem Beifalle begrüßt, wies Redner zunächst hin auf den