Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

32 Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
mein unb bie Feier abzuhalten. Es war ja leicht, eilt Einvernehmen 
herzustellen, bei Beibe KleinkinberBewahranstalteu eine gemeinsame 
Vorstehung hatten, bereu Obmann Stabtpfarrer Flotziuger war. 
In einem mehrere Wochen vor Weihnachten 1901 veröffentlichten 
Aufrufe heißt es, baß bemnächft bie ehrwürdigen Schwestern bet 
Beiben Anstalten bie Bewohner von Wels um milbe GaBen für viele, 
oft recht arme Kinber Bitten werben. Sie unterziehen sich biefet 
Mühe, um bie Mittel für bie ChtistBaumfeiet ber Beiben Anstalten 
aufzubringen. Die Bevölkerung von Wels wisse, was in bieser Be¬ 
ziehung seit vielen Jahren geleistet würbe. Auch Heuer wolle unb 
bürfe man nicht zurütfBIeiBen. In bet alten Anstalt feien bie Kinber 
nicht weniger geworben — gegenwärtig feien um zehn mehr als in 
bet gleichen Zeit bes Vorjahres — unb in bet neuen seien hunbert 
Kinbet, von benen bie meisten einer Hilfe würbig unb Bebürstig 
seien. Gute Schuhe, warme Kleiber seien ein unentB ehrlich es Schutz¬ 
mittel gegen Kinberkraukheiten. Die armen Leute seien aBer nicht 
selten außerstanbe, sie zu Bestreiten. Helfe man zusammen, so treffe 
feinen viel unb mancher wohlhaBenbe Familienvater schütze baburch 
vielleicht feine eigenen Kinber vor schwerer Krankheit unb Tobes- 
■gefahr. Groß sei üBetbies bet Lohn bes Almosens. Mit einem herz¬ 
lichen „Vergelt's Gott" werben bie sammelnben Schwestern jebe, 
auch bie kleinste GaBe bankBar entgegennehmen. 
Der Ausruf hatte einen guten Erfolg. Die ChristBaumfeier konnte 
am 17. DezemBer (Dienstag) für die Anstalt in ber FaBrikstraße 
unb am 19. für bie / Anstalt in ber Fabingerstraße (Neustabt), an 
Beiben Tagen um %5 Uhr nachmittags in ber Volksfesthalle, statt- 
finben. Es gelangte jebesmal ein Schauspiel in brei Akten zur Auf¬ 
führung. Eintrittskarten waren in ber FaBrikstraße unb an bet Kasse 
zu verschiebeneu Preisen zu lösen. 
Es lohnt sich, ben Bericht zu lesen, mit welchem bie „Welser 
Zeitung" bie Doppelfeier fchilberte. Es heißt barin: „Die Zöglinge 
i»er neuen Anstalt in bet Neustabt würben Heuer zum ersten Male 
Beschert, zum einunbzwanzigsten Male ctBet Hielt bie Anstalt in 
bet FaBrikstraße ihr EhtistBaumfest in bet Volksfesthalle; früher Wat 
dasfelBe im Stadttheater. Und Iaht um Jahr war der Besuch ein 
immer stärkerer. Heuet nun mußte die Weihnachtsfeier an zwei 
Tagen aBgehalten werden, denn zu den Pfleglingen der alten Anstalt 
waren nun auch die der neuen hinzugekommen und es wäre nicht 
möglich gewesen, an einem ABende alle zu Beteilen, ja auch die 
Halle selBst hätte nicht auf einmal die Besucher alle aufnehmen 
können. An Beiben Wenden wurde von den Zöglingen der Anstalten 
das Weihnachtsspiel „Lavinia" von M. Wähler seht gut zur Auf¬ 
führung geBracht. Reichster Beifall lohnte die jugendlichen Darsteller 
für ihren Fleiß und ihre Mühen, die sie an das Studium und die 
Durchführung ihrer Rollen ausgeraubt hatten. Herr Stadtpsarr- 
fooperator MühlBöck hat sich um bas Eiustubieten unb bie In-
	        
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