Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
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Straßen und Plätze, eventuell für den Bau neuer Lehr- und Humani¬ 
tätsanstalten in Wegfall kommt, die der Verein unentgeltlich ab¬ 
lassen muß. Zieht man dies alles in Berechnung, so ergibt sich, daß 
die Hauptsumme zum Kirchenbau aus den Beiträgen der Mitglieder, 
den Spenden und Vermächtnissen selbstloser Wohltäter aufgebracht 
werden muß." 
■ Die Vereinsleitung deutet auch an, daß die Kosten des Kirchen¬ 
baues ziemlich hohe, aber doch nicht unerschwingliche sein werden: 
„Die neue Herz-Jesn-Kirche in Wels soll ein Bau werden, geräumig 
und kunstgerecht, kein Prunkbau, aber in einfacher, würdiger Majestät 
eine Zierde der Stadt, ein trauter Zufluchtsort des frommen Erden¬ 
pilgers, eine Gnadenstätte für jung uud alt, ein Anziehungspunkt 
für die Katholiken der weiteren Umgebung unserer schönen Traun¬ 
stadt. Soll sie diesem Zwecke entsprechen, so wird sie gewiß ein ganz 
nettes Sümmchen kosten. Ob das Werk zustande kommt? Ganz 
gewiß! Wir schauen voll Gottvertrauen in die Zukunft; das Herz 
t)es Heilandes weiß die Herzen ja zu finden, die für seine größere 
Ehre Arbeit und Opfer, Gebet und Umsicht einzusetzen voll Be¬ 
geisterung bereit sind. Nicht einer muß die Kirche bauen, die allen 
Segen bringen soll; wir alle helfen treu zusammen nach unserm 
besten Können; ein Blick auf die durchlauchtigste Protektorin unseres 
Vereines gemahnt uns, der Devise eingedenk zu bleiben:,Saßt uns 
fest zusammenhalten, in der Eintracht liegt die Macht; mit vereinter 
Kräfte Walten wird das Schwerste leicht vollbracht." 
ein künftiges Krankenhaus. 
In der vorhin mitgeteilten, von der Vereinsleitung angestellten 
Zukunftsbetrachtung ist keine Rede von den notwendigen Wohnungen 
für Priester, die an der künftigen Kirche tätig sein sollten. Man wollte 
jetzt die ganze Aufmerksamkeit und Opferwilligkeit der Leute auf 
t>ie Kirche vereinigen, wobei man es vorläufig sogar vermied, der 
vom Bischöfe zu treffenden Bestimmung der Kirche als Pfarrkirche 
oder Filialkirche oder Anstaltskirche u. dgl. vorzugreifen. Der Stadt¬ 
pfarrer wußte zwar, welche Bestimmung der Bischof zu treffen im 
Sinne hatte, aber er sagte es noch nicht. 
Aus einem anderen Plane des Bischofs und des Pfarrers zu¬ 
gleich machte letzterer indessen kein Geheimnis. Es sollte auf den 
Vereinsgründen durch die nämliche Kongregation der Schwestern 
vom heiligen Kreuze, welche die Leitung der neuen Kinderbewahr¬ 
anstalt übernommen hatte, ein Krankenhaus errichtet werden. 
Wels hatte kein Krankenhaus. Man war, wenn ein solches für 
einen Kranken benötigt wurde, immer auf Linz angewiesen. Dort 
mußte, fei es int Allgemeinen Krankenhause der Stadt, sei es in den 
Privatspitälern, erst angefragt werden, ob die Ausnahme eines 
Kranken möglich fei, worauf nicht selten eine verneinende Antwort
	        
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