Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
56 Jahren erscheint es wohl viel zu kurz bemessen. Damit wenigstens 
andere an seinem Unglück ihr Wissen zum Wohle der leidenden Mensch¬ 
heit bereichern könnten, verfügte er, daß nach seinem Hinscheiden 
von ärztlicher Hand der Sitz seiner Krankheit durch Obduktion unter¬ 
sucht werde. Seine Liebe zu den Bedürftigen bewies er übers Grab 
hinaus, indem er seinen Freunden nahelegen ließ, statt der üblichen 
Kranzspenden lieber der verarmten Kleinrentner zu gedenken; seiner 
Treue zur engeren Heimat gab er Ausdruck, indem er in seiner 
Heimatstadt Schärding bestattet zu werden wünschte. 
Am 5. Jänner 1924, einem Samstag, um 6 Uhr abends verschied 
der edle Dulder. Das Leichenbegängnis am 8. Jänner vormittags 
bewegte sich von der Leichenhalle des Krankenhauses zur Karlsbrücke 
und an der Wohnung des Verblichenen vorbei zum Bahnhöfe. Primär 
Dr. Bone lli sprach von den Stufen der Leichenhalle ergreifende 
Abschieds Worte. Vor dem Sarge schritten die Schüler des Gym¬ 
nasiums mit ihren Professoren, eine Abordnung der Rettnngsab- 
teilung der Feuerwehr und die Geistlichkeit mit Dechant Baum¬ 
gartner. Dem Sarge folgten die Familienangehörigen, die Aerzte 
von Wels und Umgebung, auch mehrere von Linz, viele Beamte von 
Wels mit Hofrat Dr. Ruff, mehrere Gemeindevertreter mit Bürger¬ 
meister Richter, eine Deputation von Offizieren und Mannschaft 
des Bundesheeres, die Sicherheitswache und viele andere Verehrer 
des Verblichenen. Nachdem der Zng am Frachtenbahnhofe angelangt 
war, wurde der Leichnam abermals gesegnet. Dann trat der Ob- 
mann des Vereines der Aerzte Oberösterreichs Dr. Chiari an den Sarg 
heran und würdigte die Verdienste des Verstorbenen um den Verein 
und seine Tüchtigkeit im Berufe. 
Am gleichen Tage noch, um 4 Uhr abends, fand die Beisetzung 
in Schärding statt. Von Wels hatten neben den nächsten Angehörigen 
die beiden Primäre Bonelli und Reinstaller, Obermedizinalrat 
Mitterdorfer und zwei Kreuzschwestern den Sarg begleitet. 
Die Welser Gemeindevertretung ernannte Spechtenhanser noch 
nach seinem Tode zum Ehrenbürger und beschloß, die Krankenhaus¬ 
straße nach seinem Namen zn benennen. 
Was für Die Kirche geschah. 
Sobald es die Verhältnisse zuließen, kam zu dem ersten Seel¬ 
sorger aus der Gesellschaft des göttlichen Wortes ein zweiter und 
später ein dritter. Ebenso wurde die Zahl der Laienbrüder dieser 
Gesellschaft vermehrt. Die letzteren besorgten nicht nur die Haus¬ 
wirtschaft, sondern auch, soweit die Gestaltung des Gottesdienstes 
es mit sich brachte, verschiedene Kirchendienste. Es wurde aber auch 
eine größere Anzahl von Knaben als Ministranten verwendet. Die 
Seelsorger übernahmen als Vermehrung ihrer Aufgabe den Religions¬ 
unterricht in den Schulen sowohl in Puchberg als auch in der Neustadt.
	        
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