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Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 203
keinen Nachfolger; der Kirchenbauverein, dessen Sache die Anstellung
der Kirchenbediensteten war, konnte keinen finden, konnte keinen be¬
zahlen. Burgstaller selbst aber hatte trotz des besten Willens wenig
Zeit für den Mesnerdienst. Er war kein Pensionist, wie es sein Vor¬
gänger gewesen war; er mußte, um mit seiner Familie leben zu können,
seinen Erwerb irgendwo in der Stadt suchen. Als noch dazn seine
Frau, die mit ihm die Kirchenreinigung und das Läuten der von der
Sakristei leider sehr weit entfernten Turmglocke besorgt hatte,
erkrankte und starb, war die Verlegenheit noch größer. Es verdient
warme Anerkennung, daß in dieser Zeit, wo oft alles zu stocken drohte,
Kirche und Krankenhaus von Osten.
die vom Seelsorger ausgewählten Ministrantenknaben ihren Beruf
mit Ernst und Eifer versahen. Durch längere Zeit taten dies namentlich
Karl Holzer in Oberhaid, die Gebrüder Joses und Franz Wilthoner
(Kreuzpointstraße), Franz Fenchtner und Josef Rumerftorfer
(Eferdingerstraße). Endlich, im August 1921, fand sich ein Mesner
in der Person des Sattlers Johann Grnbmair nächst der Kirche am
Flotzinger-Platz. Dieser brachte das Opfer, für die Stunden, die der
Kirchendienst in Anspruch nahm, seine einträgliche Berufsarbeit zurück¬
zustellen; er brachte es sogar ein zweites Mal, als er im folgenden
Winter von einer schweren Krankheit, die er sich im Kirchendienste
zuzog, genesen war. Nur das Aufziehen der Turmuhr ging um diese
Zeit wieder auf den Mechaniker des Krankenhauses über, dem es in
den ersten Jahren zugeteilt war.