Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 191 
einen feierlichen Segen. Das Mittagessen war aus praktischen Gründen 
in der Anstalt und es mußte eigens die Erlaubnis des Bezirkshaupt¬ 
mannes zur Verwendung der Lebensmittel eingeholt werden, denn 
in jener Zeit war die Ausgabe von Lebensmitteln durch strenge staat¬ 
liche Verordnungen beschränkt. 
Ist die Umgründung möglich? 
Erst bei der Generalversammlung am 18. April 1920 erfuhren 
die Mitglieder und Wohltäter des Kirchenbauvereines wieder etwas 
über den Stand des Vereinsvermögens. Der Schriftführer Doktor 
Salzmann, jetzt auch Vizebürgermeister der Stadt Wels, teilte 
folgendes mit: 
Die Einnahmen im Jahre 1919 betrugen 26.372 K, davon 
für den Pfarrgründungsfonds 4657 und für den Kriegeraltar 4401 K. 
Den Einnahmen standen Ausgaben im Betrage von 14.342 K 
entgegen, nach deren Abzug eine Mehreinnahme von 12.030 K 
erübrigt. 
Das bewegliche V ermögen betrug am Ende des Jahres 134.945 K, 
wovon 76.245 auf den Pfarrgründungsfonds entfielen und 6685 K 
für den Kriegeraltar bestimmt waren. Das unbewegliche bestand, 
abgesehen von der Kirche, im Hause Fadingerstraße 10 (Kinderbewahr¬ 
anstalt), in dem Doppelhause Kreuzpointstraße 23 und 25 (Pfarr- 
hof), in fünf Joch Baugrund und seit kurzer Zeit in dem Hanse des 
verstorbenen Herrn Matthias Ho iß, der es dem Vereine testamen¬ 
tarisch vermachte, mit Garten im Ausmaße von 751 Quadratmeter 
in der Magdalena-Stöger-Straße Nr. 10. 
Die Versammlung, in der diese Mitteilung gemacht wurde, 
fand im Gasthause „zum wilden Mann" am Kaiser-Josef-Platze statt. 
Sie/wurde vom Vereinspräsidenten Vorstadtpfarrer Zierer mit 
der Verlesung eines vom bischöflichen Sekretär Dr. Ohnmacht 
überbrachten Schreibens eröffnet, worin Bischof Johannes Maria 
unter Beischluß von 100 K den Wunsch aussprach, daß die Gründung 
der Pfarrei bei der Herz-Jesn-Kirche bald zustande komme. Ans diesen 
Wunsch ging auch die vom genannten Sekretär nach den Kassen¬ 
mitteilungen des Schriftführers gehaltene Festrede hinaus, die im 
übrigen den Gedanken ausführte, wie zeitgemäß auch in der Gegen¬ 
wart das Wirken der Kirche sei. 
Unter dem gespannten Aufhorchen der versammelten Menge 
bewies nun aber der Vereinspräsident, indem er viele Ziffern dafür 
anführte, daß die Errichtung der Pfarrei bei der Herz-Jefu-Kirche 
in absehbarer Zeit leider nicht möglich sei. Der Kirchenbauverein 
wenigstens habe nicht die Mittel und könne sie nicht ausbringen, 
um dem Pfarrer und den Kooperatoren die erforderliche Kongrua 
zu gewährleisten. Was noch vor zwei oder drei Jahren als Gründungs- 
souds hinzureichen schien, die für diesenZweck erworbenen Wertpapiere,
	        
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