Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
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und begab sich in ben, wie alle Sonntage, versammelten Mäbchenhort 
Hier hatten sich bessen Schutzfrauen zur Begrüßung bes Bischofs 
emgefunbeu unb hielt ber geistliche Leiter bes Hortes, Stabtpfarrer 
Baumgartner, eine Ansprache. Der Bischof würbe außerbem 
durch Ue6Erreichung eines Blumenstraußes unb burch Liebervorträge 
geehrt. Um 5 Uhr begab er sich zum Bahnhöfe unb fuhr nach Lim 
zurück. 
Am 29. Juli, Sonntag, war bie Einweihung eines neuen Teiles 
bes stäbtischen Friebhofes, jenseits ber Straße, welche ben alten, 
ohnehin schon bis zu biefer Straße erweiterten Friebhof im Norben 
begrenzt. Nach ber in ber Herz-Jesu-Kirche üblichen nachmittägigen 
Segenanbacht ging man von ber Kirche aus prozessionsweise zu dem 
zu weihenben gelbe. Hier nahm Dechant Dr. Anblinger bie Gebete 
unb Zeremonien ber Weihe vor, worauf Stabtpfarrer Baumgartner 
eine ergreifenbe kurze Friebhofprebigt hielt. Da seitens ber Gemeinbe 
auch Bürgermeister Schulz unb Friebhofverwalter Maurhart 
anwesenb waren, so nahm ber Stabtpfarrer bie Gelegenheit wahr 
ber Gemeinbe für bie musterhafte Verwaltung unb Pflege bes ge¬ 
weihten Gottesackers zu bansen unb sie um bie gleiche Pietät auch 
für den nengeweihten Friebhofteil zu bitten. Währenb sobann von 
ber Kirche das Geläute der vier Glocken ertönte, würbe bie Feier mit 
einem kurzen Gebete geschlossen. Die Einsriebung bes neuen Frieb- 
hoftetles verzögerte sich freilich burch bie Ungunst ber Reiten; sie 
konnte erst im Jahre 1921 geschehen. 
Hier ist es wohl am Platze, besjenigen Felbes im alten Friebhose 
zu gedenken, welches den während des Krieges hier beerbigten Sol¬ 
daten vorbehalten würbe. Um sein Zustanbekommen unb seine wür¬ 
dige Erhaltung machten sich namentlich ber Kaufmann Johann 
Schorn unb feine Gattin Rosa als Anreger unb ber Dragoner- 
Oberleutnant Erzherzog Hub ert in Wels, Sohn des Erzherzog ftrai« 
Salvator, als Förderer verdient. 
Mit 1. September trat eine Aenberung in ber geistlichen Be¬ 
sorgung ber Herz-Jesu-Kirche ein. Nicht mehr von ber Pfarrgeist- 
lichfeit, bie boch weit entfernt wohnte unb genug burch andere Auf¬ 
gaben in Anspruch genommen war, sondern durch einen eigenen, 
in der Nähe wohnenben Seelsorger sollte ber Gottesbienst besorgt 
werben. Man gewann hiefür ben früheren Religionsprofessor am 
Gymnasium in Rieb, zuletzt Rektor ber Urfulinenkirche in Linz, 
Dr. Alois Hartl. Seine Befugnisse erstreckten sich allerbings nicht 
aus Taufen, Trauungen, Versehgänge unb Leichenbegängnisse. 
Auch bie Kirchenschlüssel blieben nach wie vor in ben Hänben ber- 
jeuigen, bie sie zuletzt verwahrt hatten, also teils beim Mesner, teils 
beim Ktrchenbiener, teils bei ben Schwestern ber Kinberbewahranstalt 
Später ersuchte einmal ber »orstabtpsarrer, ber auch bie Gebühren 
für bie Benützung ber Kirchenstühle eingenommen hatte, ben Seel¬ 
sorger, biese Gebühren für ben Verein in Empfang zu nehmen,
	        
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