Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

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Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
gliedern des Vereines entbiete ich meinen bischöflichen Segen. Als 
jährlicher Vereinsbeitrag folgen hundert Kronen." 
Dem Leser ist der neue Bischof kein Unbekannter. Er hat ihn 
unter dem Namen Dr. Johann Gföllner in bester Erinnerung. 
Bürgerschuldirektor Ebster erstattete den Kassebericht. Man 
ersah daraus, daß trotz der durch die Neudeckung beider Kirchtürme 
erwachsenen großen Auslagen doch über 10.000 K Bauschulden 
getilgt wurden. Die Gesamteinnahmen irrt Jahre 1915 betrugen 
54.000 K. 
Der Vereinspräsident schilderte sodann das Vereinsleben im 
abgelaufenen Jahre. Obwohl ganz auf Almosen angewiesen, habe 
der Verein doch 10.000 K Kriegsanleihe gezeichnet, die größte Glocke 
dem Militärärar zur Verfügung gestellt, dem Ortsschulrate in der 
Kinderbewahranstalt vier Lehrzimmer eingeräumt. Auch-wurde in 
der Herz-Jesu-Kirche bei den Kondukten verstorbener Krieger ein 
Ehrengeläute gratis beigestellt, wie auch die sonntäglichen Militär¬ 
gottesdienste in genannter Kirche abgehalten werden, wobei wiederum 
der Verein für die hiebei erwachsenden Auslagen aufkommen zu 
dürfen, sich zur Ehre rechne. 
In den Zwischenpausen der Versammlung konzertierte die Streich¬ 
kapelle der Mariauischen Jünglingskongregation. Zuletzt wurde die 
österreichische Volkshymne gesungen. 
Aus der Chronik des Jahres 1916 seien noch folgende Begeben¬ 
heiten, meist mit dem Kriege zusammenhängend, hervorgehoben: 
Im Jänner requirierte die Militärverwaltung — wie viele andere 
Metallgegenstände im weiten Vaterlande — das Kupferdach der bei¬ 
den Türme der Herz-Jesu-Kirche. 
Am Sonntag den 20. Februar fand in dieser Kirche nach dem 
Militärgottesdienste die Trauung eines Soldaten durch bett Feld- 
kuraten statt. 
Mit einer der vom Kooperator Hintermair gehaltenen Fasten¬ 
predigten am 19. März wurde eine Kriegsprozession verbunden. 
Am 5. März war für die Flüchtlinge aus Tirol ein Gottesdienst 
mit italienischer Predigt. 
Am 13. April besuchte Bischof Johannes Maria die An¬ 
stalten, in denen sich kranke oder verwundete Krieger in Pflege be¬ 
fanden. Nachdem er vormittags das Reservespital und das Maroden- 
haus besucht hatte, kam er nachmittags ins Allgemeine Krankenhaus. 
Von hier aus ging er in die Herz-Jesu-Kirche und Betete auch bei der 
Priestergruft. Er besichtigte daun die Preßvereinsdrnckerei. Mittags 
hielt er sich im Stadtpsarrhofe auf und machte auch im Vorstadt- 
pfarrhofe einen Besuch. In seiner Begleitung befand sich der Ordi¬ 
nariatssekretär Zierer. 
Sonntag den 14. Mai wurde die in Oberösterreich durch den 
Dombauverein üblich gewordene Maiprozession in der Art wie bisher 
die Kriegsprozessionen gehalten.
	        
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