Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 161 
wurde auch jedesmal eine Sammlung zur Linderung der Kriegsnot 
vorgenommen, das zweitemal zum Zwecke einer Weihnachtsgabe 
für die in den Welser Reservespitälern befindlichen verwundeten 
Krieger. Das Ergebnis der zweiten Sammlung, 220 K, wurde dann 
der Gesellschaft vom „Roten Kreuz" übergeben, die es mit anderen 
Beträgen für jenen Zweck verwendete: 
Daß die Zahl der Wohltäter für den Herz-Jesu-Kirchenbauvereiu 
sich unter der Kriegsnot verminderte, ist nur zu begreiflich. Man muß 
staunen, daß sie noch so groß blieb und die Gaben so bedeutend waren. 
Von Juli bis Dezember 1914 finden wir in den Ausweisen: Un¬ 
genannte Frau in Steyr 500 K, Ungenannt 446, verkaufte Gegen¬ 
stände aus dem Nachlasse des verstorbenen Kanonikus Flotziuger 
114, Kaufmann Franz Fuchs 100, Herr und Frau Dr. Kubinger, 
I. Stadlbauer iu Pichl auf das Grab der verstorbenen Frau, Erb¬ 
schaft nach Fräulein Schellmann 2. Rate 2000, Notar Dr. Smrzka 
180, Dominik Eder in Bernardin, Matthias Hoiß 100, Frau Maria 
Achleitner 100, Ungenannt zum Tabernakel 100, Baronin Messina 
in Eferding 200, Andreas Allzinger, Frau I. Juugreithmair, Frau 
Audorfer, Kooperator Prammer, Anton Kitzberger, Frau Anna 
Schüller 150 K zu Tabernakelleuchtern, Frau Maria Straßer in An, 
Dr. Rochhart, L. Schwarzlmüller, Legat nach der verstorbenen 
Baronin Sala mit Vorbehalt der Interessen eines. Jahres für die 
Uuiversalerbiu 10.000 K Wertpapiere, Rest der Erbschaft Schell¬ 
mann 134, Baronin Messina 200, Notar Dr. Hofer spendet die No¬ 
tariatsgebühren. 
Ein Wort der Erinnerung sei der Barouiu Sala gewidmet. 
Entweder mit diesem kurzen oder mit dem längeren Namen Felizia 
Freiin Sala auf Stollberg kommt sie in den Ausweisen des Kirchen¬ 
bauvereines oftmals und mit hohen Spenden vor. Sie war ledige 
Hausbesitzerin, Untere Ringstraße Nr. 26, und starb am 14. Oktober 
1914 im Alter von 73 Jahren. Das Leichenbegängnis fand unter 
zahlreicher Beteiligung statt, zumal ja auch das Kinderasyl, die Feuer¬ 
wehr und der katholische Arbeiterverein sie zu ihren Wohltätern zählten. 
Die Beisetzung der Leiche geschah auf dem städtischen Friedhofe in 
der eigenen Arkadengruft. Das ganze Geläute der Herz-Jesu-Kirche, 
zu dem die Verstorbene die größte Glocke gespendet hatte, sandte der 
großen Wohltäterin während der Fahrt zum Friedhofe den letzten 
Scheidegruß nach. Nachdem schon am Tage des Begräbnisses in der 
Stadtpfarrkirche alle Feierlichkeiten stattgefunden hatten, wurde am 
20. Oktober um 8 Uhr morgens noch in der Herz-Jesu-Kirche ein 
feierliches Requiem mit Libera für die Seelenruhe der Verstorbenen 
gesungen. 
Von den Ausgaben des Kirchenbanvereines in diesen ersten 
Kriegsmonaten sind folgende bemerkenswert: Im September wurde 
die letzte Rate im Betrage von 500 L für die Glocken bezahlt. Im 
Oktober die letzte Rate für die Uhr mit 326 K, wozu der Ausweis 
Hartl, Milde Beiträge.
	        
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