Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

118 Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
Merstellung der Glocken und Fenster. 
Immer näher kam das große Werk seiner Vollendung. Aber es 
bedurfte noch einer gewaltigen Anstrengung, um das Fehlende 
herbeizuschaffen. Die restlichen Bauarbeiten, die Fenster des'Lang¬ 
schiffes, Uhr und Glocken für die Türme, im Innern das Pflaster, 
die Bänke für das Volk, eine Kanzel für den Prediger und manches 
andere erforderten noch viel Arbeit und Geld. Darum die verschie¬ 
denen inständigen Bitten in den Ausweisen des Jahres 1910. 
Im Februar heißt es: „Ausgiebige Hilfe tut dringend not, denn 
in diesem Sommer sollen die Bauarbeiten so ziemlich vollendet werden. 
Die innere Einrichtung kann warten, aber jede Verzögerung der Ban- 
arbeiten würde dieselben bedeutend verteuern." 
Im Mai: „Ausgiebige Hilfe tut dringend not. Die bereits be¬ 
stehende Schuldenlast drückt schon schwer genug. Dazu kommen aber 
noch 76.000 K für behauene Steine, die Seitenfenster müssen heuer 
noch eingesetzt werden und wann übers Jahr die feierliche Einweihung 
der Herz-Jesu-Kirche geschehen wird, sollten wir doch auch Glocken 
haben. Vielleicht finden sich Wohltäter, welche ein Fenster (Preis 
350 K) oder gar eine Glocke widmen möchten." 
Als eine ungenannte Frau mit dem Vorbehalte der Interessen 
die Kosten der größten Glocke übernommen hatte, schrieb die Ver¬ 
einsleitung im Juni-Ausweise: „Der Herz-Jesu-Mouat war ganz 
besonders _ gesegnet. Durch die großmütige Spende einer edlen 
Wohltäterin zur Herstellung der großen Glocke ist nun auch die Hoff¬ 
nung begründet, daß wir am Tage der Einweihung den Hochwürdig¬ 
sten Bischof mit feierlichem Glockengeläute empfangen können; denn 
wir hoffen zu Gott, daß sich auch für die übrigen Glocken noch edle 
Wohltäter finden werden." 
In seiner Sitzung vom 12. August faßte der Ausschuß des Kirchen¬ 
bauvereines den Beschluß, sechs Turmglocken herstellen zu lassen 
und die Herstellung dem Glockengießer Franz Oberascher in Salz¬ 
burg zu übertragen. Dem Ausschusse lagen vier Offerte vor: Ober¬ 
ascher in Salzburg, Chiapauni in Trient, Graßmair in Innsbruck 
und Samassa in Laibach. Ein Gutachten des Stiftskapellmeisters 
Franz Müller in St. Florian hatte die Aufmerksamkeit auf Ober¬ 
ascher gelenkt. Da diese Firma auch die günstigsten Preise und Zahlungs¬ 
bedingungen stellte, entschied sich der Ausschuß für sie. „Das Geläute 
wird", so schrieb die „Welser Zeitung", „aus sechs Glocken mit einem 
Gesamtgewichte von 5190 Kilogramm bestehen. Die größte Glocke 
wird 2400, die kleinste 130 Kilogramm wiegen. Die Stimmung wird 
sein:,C, E, G, A, C, E. Es soll ein melodisches Geläute werden, das 
einen freudig aufstrebenden Charakter hat. Die Kosten sür die große 
Glocke sind bekanntlich bereits gedeckt. Möchten sich auch sür die übri¬ 
gen Glocken Paten finden, welche der Glocke ihren Namen geben
	        
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