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Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
auch die bekannte Unternehmungslust des Bischofs Franz Maria 
und sein reges Augenmerk, das er der Stadt Wels zuwandte, kamen 
da in Betracht. 
Es währte nicht lange, so ging der mit beiden Pfarrern von 
Wels befreundete Rechtsanwalt Dr. Greiter zu Moser und fragte 
ihn, ob er wirklich das Haus verkaufen wolle. Der tatkräftige Stadt¬ 
pfarrer Flotzinger, der das Vertrauen des an Jahren älteren Vor- 
stadtpfarrers und Dechants Ehrenkanonikus Ed tb au er im vollsten 
Maße genoß, fand sich ebenfalls bei Moser ein und fragte ihn, nm 
welchen Preis er denn das Haus mit den Grundstücken verkaufen 
würde. 
Moser sagte: „Das Haus kostet, wie es liegt und steht, 60.000 
Gulden. Aber das bedinge ich mir aus: Ich hause so lange, als es 
mich freut; und wenn ich einmal übergebe, soll alles dabei sein, 
was jetzt dabei ist." 
Das Einvernehmen zwischen den beiden Pfarrern sowie die 
Besprechung des Stadtpfarrers mit dem Bischof, dann die Zu¬ 
stimmung einiger angesehener Männer von Wels führten weiters 
zu dem Ergebnisse, es solle in Wels ein Kirchenbauverein gegründet 
werden; er solle Herz-Jesu-Kirchenbauverein heißen und Stadt¬ 
pfarrer Flotzinger solle Präsident des Vereines werden. Die Eignung 
hiezu, was Werbekraft und Kunstsinn betrifft, hatte der Stadtpfarrer 
schon vor Jahren bewiesen, als er, damals noch Kooperator, mit 
seinem Amtsgenossen Joses Froschauer die Hauptstütze des Stadt¬ 
pfarrers August Heilmann bei der im Jahre 1888 durchgeführten 
gründlichen Restaurierung der Stadtpsarrkirche war, ferner als durch 
feine Umsicht die Kind erb ewahraustalt in der zur Stadtpfarre ge¬ 
hörigen Fabrikstraße gebaut wurde. 
Sie Satzungen des Mchenbauvereines. 
Der Tag, an welchem die Statuten des neuen Vereines, unb 
zwar nach bem Entwürfe bes Dr. Greiter, aufgestellt würben, war 
ber 20. April 1900. Es bient zum Verstänbnis ber folgenben Er¬ 
zählung, wenn bte wichtigsten Paragrap he ber Vereinsstatuten in 
ihrem Wortlaute mitgeteilt werben. 
1. Der Verein hat zur Aufgabe: a) Die Gründung und Erhaltung 
eines katholischen Gotteshauses mit der entsprechenden Wohnung für die 
Priester in der Stadt Wels oder deren nächster Umgebung; b) die Errichtung 
und Erhaltung von katholischen Anstalten für Erziehung und Unterricht; 
c) die Förderung christlich-karitativer, Anstalten (Wohltätigkeitsanstalten). 
2. Die hiezu erforderlichen Geldmittel werden aufgebracht durch 
die Jahresbeiträge der Vereinsmitglieder, durch Spenden von Wohltätern, 
Vermächtnisse und sonstige Einnahmen. Alle dem Vereine zufließenden 
Einnahmen dürfen selbstverständlich nur zur Erreichung der Vereinszwecke 
verwendet werden. - , 
3. Der Verein besteht aus Mitgliedern und Wohltätern. Mitglied 
des Vereines kann jede unbescholtene Person werden, welche nicht gesetzlich 
von der Teilnahme an Vereinen ausgeschlossen ist.