Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

102 
Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
und erkannte die Notwendigkeit der Erbauung einer neuen Kirche; 
er gab auch die erste Spende zu diesem Baue im Betrage von 1000 K. 
Wie geeignet gerade der Platz sei, an dem sie errichtet werde, be¬ 
weise der Umstand, daß die Stadtgemeinde in nächster Nähe eine neue 
fünfklassige Doppelschule erbauen wolle. Zum Nachfolger des ber«. 
storbenen Bischofs sei der vorjährige Festredner des Kirchenban¬ 
vereines, Dr. Rudolph Hittmair, ernannt worden. An ihn habe er, 
ber Präsident, folgendes Telegramm gerichtet: „Die Generalver¬ 
sammlung des Herz-Jesu-Kirchenbanvereines sendet dem vorjährigen 
Festredner ergebenste Huldigung mit der Bitte um ferneres Wohl¬ 
wollen." 
Nun erstattete der Schriftführer des Vereines Dr. Greiter 
den Bericht über die Kassegebarung im Jahre 1908. Hiernach be¬ 
trugen die Gesamteinnahmen 85.227 K. Hievon sind Spenden 
71.127, Erlös für Baugründe 8200, Zinsertrag 899, Darlehen 5000. 
Mit den Einnahmen der früheren Jahre ergaben sich Gesamteinnahmen 
von 541.335 K. Ausgaben: Für den Ban der Kirche 73.290, für die 
innere Einrichtung 2671, Schuldzinsen, borbehaltene Interessen, 
Auszugsrente 5820, Schuldentilgung 12.000, zusammen im Be¬ 
richtsjahre 93.782. Frühere Ausgaben 445.939. Bisherige Gesamt¬ 
ausgaben 539.721. Somit Kassarest 1614. Die Spendensumme 
des letzten Jahres ist die höchste seit dem Bestände des Vereines. 
Unter den Spenden befindet sich auch der höchste Betrag, der bisher 
dem Vereine auf einmal gegeben wurde, 16.000 K, welche zwei 
einfache, schlichte Leute, die Geschwister Peter und Theresia Eder 
schon bald nach der Gründung des Vereines der Vereinsleitung über¬ 
geben hatten, aber mit der von edler Bescheidenheit eingegebenen 
Bitte, daß diese Spende erst nach ihrem Tode als Einnahme verrechnet 
werden soll. Für den Bau der Kirche sind bisher 320.660 K aus¬ 
gegeben worden. Der Schuldenstand hat sich um 8000 K verringert, 
von 83.000 auf 75.000 K. Hievon sind 33.000 restliche Kaufschuld 
und 42.000 Bauschuld. Redner bespricht sodann die Abtretung von 
Straßengründen an die Stadtgemeinde. Um die Rechte des Ver¬ 
eines als Grundbesitzers zu wahren, sei es notwendig gewesen, gegen 
die Stadtgemeinde einen gerichtlichen Prozeß zu führen, der mit 
dem vollen Siege des Vereines endete. Es sei gewiß nicht Rechthaberei 
der Vereinsleitung gewesen, welche zu der Gerichtsverhandlung führte; 
der Verein schätze ja das Wohlwollen der Gemeinde, das er immer 
wieder benötige. 
Dieser Bericht fand vollinhaltlich die Zustimmung aller An¬ 
wesenden. Sodann folgte die Neuwahl des Vereinsausschnsses für 
die nächsten drei Jahre. Gewählt wurden sämtliche bisherige Funk¬ 
tionäre; neugewählt wurde Herr Dr. Salzmann. 
Nachdem die Wahlhandlung beendigt war, bestieg der Fest¬ 
redner, bischöflicher Sekretär Dr. Wenzel Grosam ans Linz, die 
Rednertribüne. In großen, kräftigen Zügen entwarf er ein Bild
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.