Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

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Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
gebaut und jetzt beinahe vollendet, dann die beiden Türme, die Heuer 
etwa zur Hälfte aufgeführt und nächstes Jahr vollendet werden 
sollen. Der Voranschlag beziffert die Kosten für beide Jahre auf je 
80.000 K in runder Zahl. Sollte die Begeisterung in diesem Jahre 
des 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers und des 50jährigen 
Priesterjubiläums des Papstes so groß sein, daß die Spenden zur 
doppelten Höhe jenes Betrages ansteigen, so werden gewiß auch 
die Türme heuer noch fertiggestellt werden. 
Heiterkeit und Beifall zugleich, welche bei diesen Worten in 
der Versammlung sich regten, ließen die Art und den Grad der 
Hoffnung erkennen, womit man der angedeuteten Möglichkeit ent-' 
gegensah. ^ 
Uebrigens, so fuhr der Redner fort, wird ja nicht verlangt, daß 
jeder Freund des Kirchenbaues sich mit Hundertern und Tausendern 
einstelle. Aber es sollen immer mehr Mitglieder dem Vereine bei¬ 
treten, die auch nur wenige Kronen zuverlässig beitragen. 
Nachdem der Präsident noch des Ereignisses vom 25. November 
des verflossenen Jahres gedacht, womit in der Kirche der Gottes¬ 
dienst begonnen habe, dankte er allen, die in irgend einer Weise den 
Ban so weit gefördert hatten. Mit ehrfurchtsvoller Dankbarkeit ge¬ 
denke er Sr. Majestät des Kaisers, der in diesem Jahre dem Kirchen¬ 
bau 3000 K zugewendet habe, und Ihren kaiserlichen Hoheiten Erz¬ 
herzog Franz Salvator und Erzherzogin Marie Valerie, welche 
zwei Fenster (3800 K) gespendet haben. Ebenso gelte sein Dank den 
Spendern der übrigen Fenster, der Spenderin des Hochaltares, den 
Gutsbesitzern aus der Umgebung von Wels, besonders der Gemeinde 
Puchberg sür die geleisteten Fuhren, durch die dem Vereine viele 
Tausende von Kronen erspart blieben, dann der Vorstehung des 
Bahnbetriebsamtes Wels, den Inspektoren Czerny und seinem 
Nachfolger Frutfchnik für ihr freundliches Entgegenkommen durch 
UebErstellung der Wagen auf das sogenannte Weichselbaumer-Geleise. 
Mit diesem Danke schloß die Versammlung. 
Was die Ausgestaltung der Herz-Jesu-Kirche betrifft, so erstreckte 
sie sich in dieser ersteren Zeit auch einigermaßen aus den Gottesdienst. 
Von der Fastenzeit 1908 angefangen wurde regelmäßig während 
der genannten Zeit die Sonntagspredigt als „Fastenpredigt" nach¬ 
mittags gehalten und ant Mittwoch vor Christi Himmelfahrt wurde 
die jährliche Bittprozession aus der Stadt zur Herz-Jesu-Kirche statt 
wie früher nach Talheim geführt. 
Kaiser Josef II. 
Wie paßt dieser Kaiser, der in deu Jahren 1780 bis 1790 Oester¬ 
reich regierte, in eine Geschichte, die sich zu Anfang des 20. Jahr¬ 
hunderts zutrug? Wie paßt er in die Geschichte eines Teiles von 
Wels, der zu seiner Zeit noch' nicht bestand?
	        
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