Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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Zahres 1811 eine bedeutende Verminderung der In¬ 
teressen von jenen Kapitalien, die in öffentlichen Fonds 
angelegt waren. 
So war die Anstalt sehr herabgekommen. Doch 
verzagte die vertrauensstarke Oberinn mit ihren gleich- 
gesinnten Mitschwestern auch jetzt nicht. Mit Zuver¬ 
sicht hofften sie, der, welcher die Blumen so schon 
kleidet, der den Vögeln der Luft Nahrung darbietet, 
köMe sie bei ihrem schönen Berufe der sorgfältigen 
Krankenpflege nicht verlassen, wenn sie anders von ih¬ 
rer Seite das Mögliche thäten. — Vor Allem brach¬ 
ten sie selbst die größten Opfer. Kost und Verpfle¬ 
gung war schon bisher sebr einfach; sie wurde noch 
mehr beschränkt, und nur das Allernothwendigste dürf- - 
tig verabreicht, ohne daß irgend eine Unzufriedenheit 
sich geäußert, irgend eine leise Klage sich erhoben hät¬ 
te. Sie wollten dürftig leben, um es den Kranken an 
nichts Nothwendigem gebrechen zu lassen, und schä¬ 
tzen sich glücklich, eben dadurch ihre thätige Nächsten¬ 
liebe zeigen zu können. Jedoch auch diese bereitwillig 
gebrachten Opfer, diese Einschränkung, welche die Stau¬ 
en sich gerne gefallen ließen, waren nicht im Stan¬ 
de, das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Aus¬ 
gaben herzuhalten; immer bedenklicher ward die La¬ 
ge des Klosters, und des damit vereinigten Kranken¬ 
hauses. Die umsichtige Oberinn schilderte auch in ei¬ 
nem eigenen Bittgesuche der Landesregierung ihre La¬ 
ge und Kümmerniße, „wie sie ohne außerordentliche 
Hülse sich genöthigt sehe, die von Privaten gestifteten 
Betten einzuziehen, und laut ihres Stiftbriefes nur 
dann zu belegen, wenn von den Stiftungspräsentan¬ 
ten eigens eine Kranke empfohlen wird ■— ein Fall, 
der sich, weil die meisten verstorben sind, äußerst sel¬ 
ten ereignet." — 
Hierauf erfolgte die Weisung: „Der Hauptstif-
	        
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