Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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vm Kranken, je kleiner die der Klosterfrauen mit je¬ 
dem Jahre wurde. Mit bescheidenen, rührenden Wor¬ 
ten schilderte [9. Marz 1789] die neue Oberinn dem 
damaligen Regierungs - Präsidenten ihre steigende Ver¬ 
legenheit: „wasmassen die Müheselig- und Kränklich¬ 
keit ihrer untergebenen Klosterfrauen immer und zwar 
dergestalten zunehmen, daß sie in Kürze unterliegen, 
und den Dienst der Kranken nicht mehr gebührend 
fortzusetzen im Stande sind, ja zu besorgen ist, daß 
dieser unter einstens gar unterbrochen werden müs¬ 
se." — Die Folge hievon war, daß weltliche Per¬ 
sonen zur Krankenpflege mitberufen wurden, deren 
Dienste reichlich bezahlt werden mußten. Aber auch in 
dieser bedrängten Periode war ihnen außer dem Bewußt¬ 
seyn der Schuldlosigkeit ein süßer Trost geblieben, 
der, daß ihr wohlthätiges, segenreiches Wirken von 
christlich gesinnten, billig denkenden Menschen nicht 
nur nicht verkannt, sondern sogar auf eine werkthati- 
ge, freigebige Weife unterstützt wurde. — Es schien, 
die göttliche Vorsehung wolle die durch die traurigen 
Zeitereignisse fast niedergedrückten Frauen dadurch auf¬ 
richten , daß sich mehrere fromme Gemüther bereitwillig 
fanden, einen Theil ihrer zeitlichen Güter vermachtuiß- 
weife zur Stiftung von neuen Krankenbetten zu verwen¬ 
den. So kamen gerade in den eben verstoßenen Jahren zu 
den bereits bestehenden Krankenbetten noch neun an¬ 
dere hinzu, die von verschiedenen Wohlthätern mit ei¬ 
ner Summe von 14,800 fl. neu gestiftet wurden. Eben 
diese ehrenvolle Anerkennung, die der Anstalt zu Theil 
wurde, war für die neuerwählte Oberinn eine vor¬ 
zügliche Ermunterung, mit frommer Ergebung und 
christlicher Geduld sich zu waffnm gegen alle Vorfälle 
und Leiden, die über sie und ihre Gemeine herein¬ 
brechen dürften, immer geleitet von der Ueberzeugung, 
über ihre Kräfte werde sie nicht versucht werden. —
	        
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