Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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die Untergebenen behandelte und nichts verabsäumte, 
was für die Beförderung der leiblichen und geistlichen 
Vollkommenheit derselben ersprießlich, oder auch nur 
wünschenswerth seyn mochte. — 
Eifrig benützte sie daher jede Gelegenheit, den re¬ 
ligiösen Sinn ihrer Mitschwestern anzuregen, den schö¬ 
nen Beruf ihnen recht nahe an das Herz zu legen, 
und fromme heilige Gefühle und Entschließungen in 
ihrer Brust zu erwecken. — Ein sprechendes Zeugniß 
für ihre geistigen und sittlichen Vorzüge bleibt es, daß 
sie nach jedem sechsten Jahre immer wieder zur Obe- » 
rinn und würdigen Mutter gewählt wurde. —■ Selbst 
über die Gränzen des irdischen Lebens hinaus suchte 
sie wohlthätig zu wirken. Darum zeichnete sie bis zum 
Jahre 1762 die wichtigsten Ereignisse in der Anstalt 
mit wenigen Worten nieder, und schloß gewöhnlich 
die Erzählung mit einer ihren frommen Sinn kund ge¬ 
benden Betrachtung , damit auch die kommenden Schwe¬ 
stern mit den Schicksalen ihres Hauses bekannt, und 
zur wahren christlichen Liebe und Demuth durch ihre 
herzlichen Worte ermuntert würden. — So beschließt 
sie die Erzählung, wie das große Jubiläum des Jahres 
1751 in ihrem Kloster gefeiert wurde, mit den schönen 
Worten: „Solches haben wir mit der Gnade, Hülfe und 
dem Beystande Gottes beschlossen. Der barmherzige 
Gott verleihe, daß wir solches zur völligen Genug¬ 
thuung unserer Sünden und Missethaten verrichtet ha¬ 
ben möchten, und daß wir ihn fürohin nicht mehr be¬ 
leidigen. Lasset uns wachbar seyn, dann wir wissen 
nicht, zu welcher Stund der Herr des Hauses kommen 
wird, Rechnung von uns einzufordern, auf daß wir 
würdig erfunden werden, zur Hochzeit des Lammes 
hinzugehen. Das wünsche ich mir und allen meinen 
Mitschwestern in Christo. Amen." —• In der That, 
sie war wachbar, thätig, unermüdet, selbst als sie
	        
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