Volltext: Geschichte des Klosters der Elisabethinerinnen zu Linz

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Gerade ihrer eifrigen Bemühung gelang es auch, 
den Leib des heiligen D eodatus sammt dem Gefäße 
des Marterblutes zum Geschenke zu erhalten. (12. Sep¬ 
tember 1754.) Sie selbst wie die übrigen Frauen leg¬ 
ten nun in den wenigen Mußestunden Hand an, den 
H. Leib reich und schon zu fassen, so daß er am Sonn¬ 
tage vor Michaelis des folgenden Jahres in einem kost¬ 
bar geschmückten Sarge auf einem Seitenaltare der Klo¬ 
sterkapelle zur Beförderung der öffentlichen Andacht auf¬ 
gestellt wurde, wo er auch bis zur Vollendung der neu¬ 
en Kirche verblieb.— 
Das segenvolle Wirken, so wie der ausgezeichnet 
gute Ruf, den die Elisabethinerinnen genossen, hatte 
die Zahl derjenigen vergrößert , die diesem wohlthäti¬ 
gen Institute ihr Leben weihen wollten. Bald waren 
die Räume zu ihrer Aufnahme unzureichend; zwei und 
zwei mußten sich mit einer kleinen Zelle begnügen; 
bald genügte auch das nicht mehr. Bei der steigenden 
Bevölkerung der Stadt stieg auch die Zahl der armen 
Kranken so, daß zum großen Leidwesen der Nonnen 
selbst viele aus jenen keine Unterkunft fanden, und so¬ 
mit zurückgewiesen werden mußten.— Doch gleichwie 
Gott das Kloster in seinem Schutze wunderbar ausge¬ 
richtet und angefangen hatte, so wollte er es zum Tro¬ 
ste der armen Kranken tu seiner väterlichen Güte er- 
halten und beschirmen.— Er bewog das Herz eines 
edlen Fräulein von Linz zu dem frommen Entschluße, in 
Lesern der leidenden Menschheit geweihten Orden zu le¬ 
ben und zu sterben; es war Maria Anna von 
B a u m bach, die Tochter eines hochgestellten Beamten 
und einer Gebornen von Ehrenstein. Der Aeltern 
frühzeitig beraubt, ward sie im Alter von 25 Jahren, 
Erbinn auch ihrer Großältern mütterlicherseits, und ge¬ 
langte dadurch zum Besitz von beiläufig 100,000 fl., 
die sie vor Ablegung der feierlichen Gelübde als Eigen- 
B
	        
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