Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

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wieder günstiger gestaltet, so stieg ihre Anzahl wieder. 
Doch finanzielle Erschöpfung des Stiftes nach den Kriegen 
führte den Untergang dieser alten und wolthätig wirkenden 
Anstalt herbei. Am 16. August 1819 erklärte sie die „kai¬ 
serliche Untersuchungs- und Verbesserungs-Commission in 
Linz?' aus Ersparungsrücksichten für aufgehoben. Ist auch 
die Anstalt vom Strome der Zeit hinweggespült worden, 
der Name ist geblieben. Noch jetzt erhalten musikkundige, 
bedürftige Studenten je nach dem Maße ihrer Verwendbar¬ 
keit das ganze Jahr oder theilweise die Woche hindurch 
Freitische. Sie heißen „Museaner77, ihr Refectorium wird 
„Museum" genannt. 
3. Das k. k. Lyceum oder die philosophische 
Lehranstalt. 
Da die Candidaten des Ordensstandes gleich nach 
Vollendung ihrer Gymnasialstudien eingekleidet wurden, 
machte man das Studium der Philosophie als Vorbereitung 
der Theologie zum wesentlichen Gegenstande eines fort¬ 
gesetzten Unterrichtes. Daher kam es auch, dass in Klöstern 
die philosophischen Wissenschaften von eigenen dazu aus¬ 
erlesenen Lehrern vorgetragen wurden, ehe noch ein Gym¬ 
nasium oder eine öffentliche Lehranstalt in Kremsmünster 
bestand. Die hohe philosophische Bildung, die den Geist¬ 
lichen hier zutheil wurde, setzte Kremsmünster in den Stand, 
die philosophische Lehrkanzel an der Benedictiner-Univer- 
sität zu Salzburg fast ausschließlich mit Söhnen des Hauses 
zu besetzen. Schon im Jahre 1640 begegnen wir in der 
Hausgeschichte einem eigenen Philosophie-Professor für 
jene jungen Geistlichen, die an keine Universität geschickt 
wurden. Freilich wurde 1700 dieses Lehramt aufgehoben. 
Doch erstand bald eine ähnliche Anstalt in dem k. k. 
Lyceum. Zu dessen Gründung soll Abt Alexander Fixl- 
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