Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

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Akademie mit vollständigen theologischen und juridischen 
Cursen. An ihr wurden adelige Jünglinge aus ganz Deutsch¬ 
land in den philosophischen Fächern, in Jus, Theologie 
und den modernen Sprachen unterrichtet. Die bereits seit 
1665 unter dem Namen „Mariae de Victoria''1 bestehende 
marianische Congregation wurde unter ihm am 17. Decem¬ 
ber 1745 canonisch errichtet und ihr Titel in den für den 
| Orden so eng verbundenen „S. Mariae in pistiiiuM'' ver¬ 
ändert, da das bisherige Hauptfest der Congregation in die 
Ferien der Studenten hineinfiel. Mariä Vermählung ward 
nun ihr Hauptfest und die Procession nach Rohr am Tage 
Mariä Heimsuchung mit vermehrtem Pomp unternommen. 
Ein Zettel am schwarzen Brett kündete sie an und be¬ 
stimmte zugleich die Intention des Gebetes, z. B. zu Ehren 
der seligsten Jungfrau und aller Heiligen, besonders der 
Patrone der Schulen, des hl. Agapit und Benedict, für die 
dem Stifte, den Schulen und Schülern zutheil gewordenen 
Wolthaten, für das Haus Österreich, um Gedeihen von Tu¬ 
gend und Wissenschaften unter den Studierenden, für alle 
verstorbenen Schüler und Wolthäter. Um 4 Uhr früh zog 
man aus unter fortwährenden Gebeten und Gesängen, meh¬ 
rere Studierende trugen in der Congregationskleidung hin 
und zurück das Labarum, eine Statue der hl. Jungfrau, und 
fast immer war der fromme Abt Alexander III. an der 
Spitze. Dieser Tag war der sehnlichst erwartete im ganzen 
Jahre. Deswegen führten noch nach Aufhebung der Con¬ 
gregation einige Professoren ihre Schüler in Form eines 
Spazierganges nach Rohr, während für Schule und Stift 
gebetet wurde. Seit 1748 wurde zu Kremsmünster auch 
ein anderes akademisches Fest am Octavtage der un¬ 
befleckten Empfängnis Mariens alljährlich feierlich began¬ 
gen, wie es seit Kaiser Ferdinand III. an mehreren Uni¬ 
versitäten, zumal in Wien der Fall war. Der Abt celebrierte 
im Beisein des Conventes, der Akademiker und weltlichen
	        
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