Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

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begeisterten Stifters, zu jeder Zeit als ihre Lebensaufgabe 
betrachtet. Wie verschieden aber auch das Wirken dieser bis 
in die ersten Anfänge der Geschichte unserer Zeitrechnung 
hinaufreichenden Stätte, an deren Gründung sich we¬ 
sentlich die germanische Cultur in unseren Ge¬ 
genden knüpft, wie hoch auch die Verdienste sein mögen, 
welche sich Kremsmünster durch segensreiche Institutionen 
erworben hat, die ebensosehr auf Begründung des Christen¬ 
thums als auf die materielle Cultur unseres Landes ab¬ 
zielten, unvergänglich und unbestritten bleibt ihm 
der Ruhm, der Wissenschaft, dem Unterrichte, der 
Bildung eine freundliche Stätte in seinen Mauern 
bereitet und gewahrt zu haben in jenen Zeiten, in 
welchen die Benedictiner die einzigen Träger des geistigen 
Lebens in unserem Volke waren."1) 
„Da sehe ich denn," ruft P. Gunther Mayrhofer2) 
aus, „in alten Tagen die Bewohner dieses Hauses nicht 
bloß hinausziehen in den Urwald, nicht bloß predigen das 
Evangelium des Herrn, ich sehe gar manchen in einsamer 
Studierstube vertieft in geistliche und weltliche Wissen¬ 
schaft oder lehren im engen Raum der Schule, um das kost¬ 
bare Gut echter Bildung in Kopf und Herz der Jugend zu 
pflanzen; denn nach dem Willen des Stifters sollte Krems¬ 
münster auch sein eine Pflanzstätte wahrer Bildung," einem 
helleuchtenden Thurme gleich, der seine Strahlen der Re¬ 
ligion, Bildung und Gelehrsamkeit aussenden sollte über 
das ganze Land. 
So alt als Kremsmünster ist auch seine Schule. For¬ 
schen wir aber nach dem Grunde dieser Schule, sowie der 
!) Aus der Rede des Herrn k. k. Landesscliulinspectors Eduard 
Schwammel anlässlich der dreifachen Ordens-Decorationsfeier am 
9. November 1887 zu Kremsmünster. 
2) In seiner Festpredigt, die er am 18. August 1877 aus Anlass 
der eilfhundertjährigen Jubelfeier in der Stiftskirche hielt.
	        
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