Fristei der Kirche in Heiligenstatt, eine schöne barocke
: Statue des! hl. Apostels und Evangelisten Matthäus in
'der Sakristei der Kirche in Heiligenstatt, eine schöne Ton-
oftnkachel (wahrscheinlich au@! dem einstigen Schloß) und
mehrere Glasgemälde.
Wenn ich; im Folgenden eine Geschichte der einzel¬
nen Ortschaften bringen will, so möchte ich mit dem
Dorfe Lengau beginnen. Das Dorf Lengau zählt im Jahre
1927 im ganzen 29 bewohnte Häuser und 318 Leute.
Die Ortschaft selbst ist uralt und dürfte seinen Namen
von der „langen Au" erhalten haben. Jedenfalls muß
die Ortschaft schon um das Jahr 1000 eine Bedeutung
gehabt haben, da gerade hier um das Jahr 1050 eine
Kirche gebaut wurde, die zunächst noch als Filiale nach
Pischelsdorf, feit 1143 zu Schälchen gehörte und um
1440 selbst Pfarrkirche wurde. >
Auch gar manche traurige Zeiten sind über Lengau
gekommen. Zunächst erinnere ich da an die Pestjähre
1649 und 1650. Im Jahre 1649 starben beim Glücket
(Nr. 39) vier Personen, beim Fischer (Nr. 43) sieben,
beim Hanslbauern-Kranzinger (Nr. 50) vier, beim Lip-
penbauern-Falch (Nr. 10) drei, in der Kletzlsölde-Kall-
hammer (Nr. 52) ein e,Sp arbereck (Nr. 62) zwei, Schuster-
Dax (Nr. 3) eine, beim Oberroider (Nr. 7) eine, beim
Fischwenger-Aicher (Nr. 28) eine, Abdecker-Harringer
: (Nr. 1) eine, Wirt Muhr (Nr. 61) zwei, Schmied
Reitsamer (Nr. 45) eine, Bauer Riß drei, Bauer Feld¬
bacher eine, beim Bauern Frauenschuh eine, beim Bauern
Valtan eine, beim Lettner eine, beim Bauern Mayer eine
und beim Bauern Plainer drei Personen. Außerdem star¬
ben noch elf nicht näher bezeichnete Personen in Lengau
in diesem Jahre an der Pest. Sie sollen in der Richtung
gegen Schwoll begraben liegen. Im Jahre 1650 starben
in Lengau beim Glücker sechs, beim Sitzl (Nr. 35) drei,
beim Schmied eine, beim Bauern Praumsteidl eine und
beim Bauern Grundner zwei Persone?
An der Grippe starben 1743 in Lengau allein 29
Personen.
Des Interesses halber führe ich auch Einiges über
Grundverhältnisse an. Im Jähre 1817 verteilte sich der
Grund und Boden in Lengau in folgender Weife (nach der
Größe geordnet):
Sparbereck (Nr. 62) 59 Joch (davon 32 Joch Aecker und
13 Joch Wald);
Lckcknerbaner (Nr. 20) 54 Joch (26 Joch Aecker und 19
Joch Wald);