Volltext: Geschichtliches über Friedburg-Lengau

wurde der Turm erhöht. Die große Glocke hat die In¬ 
schrift: „Wolfgang Rot, Gießer, 1512 Braunau." 
Interessant Kircheneinrichtungs-Gegenstände sind die 
Monstranze und das Perlen-Meßkleid. Die Barockmon- 
stranze aus Silberblech hat inmitten des seinen, barocken 
Strahlenkranzes eine große Oeffnung in Form zweier 
ineinandergefügten Ellipsen. Dort befindet sich- ein Kelch 
zwischen zwei anbetenden Engeln und über dem Kelch 
ist erst die Lunula für die Hostie. Das reichgestickte Per¬ 
lenmeßkleid stammt wahrscheinlich noch aus der Zeit der 
Kirchenerbauung und ist wahrscheinlich eine Spende der 
Kuchler. Das Meßkleid ist nicht mehr in der ursprüng¬ 
lichen Gestalt «Halten. Früher hatte es gewiß gotische 
Mantelsorm. Ursprünglich ist nur mehr das Kreuz am 
rückwärtigen Teil und der Stab vorne. Am Kreuz be¬ 
findet sich ein 221/2 Zentimeter langer Christuskörper 
in Relief, ganz in Perlen gefaßt. Am Fuß des Kreuzes¬ 
stammes sieht man das 21 Zentimeter hohe Reliefbild 
der Mutter Gottes und das 22i/3 Zentimeter hohe Re¬ 
liefbild des hl. Johannes. Am Fuß des Kreuzes ist ein 
Totenkops; an beiden Enden des Querbalkens sind an¬ 
betende Engel. Am unteren Ende des Kreuzstabes sind 
vier Personen, von denen der erste in einem monstranzen¬ 
artigen Gesäße die Kreuzpartikel trägt, aus der Blut 
herabfließt. Am vorderen Teil des Stabes sieht man drei 
Personen übereinander, deren obere bei der Umarbei¬ 
tung des Meßkleides des Hauptes beraubt wurde. (Ein 
Perlenmeßkleid findet sich in Oberösterreich nur noch im 
Stift Schlägl im Mühlviertel.) 
Friedburg (Lebastianikirche) 
Ueber die Ursache zum Kirchenbau habe ich oben 
schon geschrieben. Die erste Sebastianikapelle wurde hier 
1649 bis 1669 gebaut. Sie stand im heutigen Garten 
des Gasthauses König, Friedburg Nr. 6. 1669 wurde 
diese Kirche von Fürstbischof Wenzeslaus von Passau 
feierlich eingeweiht. In dieser Kirche wurde 1733 auf 
Kosten eines gewissen Guenhalter der Seitenaltar zu Ehren 
des Hl. Johann Nepomuk im Rokokostil errichtet. Ans 
der Zeit von ungefähr 1770 (bekleidete Engel) stammt 
der dem Johann Nepomuk-Altar ähnliche des Hl. Feuer- 
patrones Florian. Auch der Hochaltar gehört dem Ende 
der Rokokozeit an. (Um 1770.) Auf dem Hochaltar be¬ 
finden sich die Statuen des hl. Sebastian, des hl. Ro¬ 
chus (Pestpatron) und des hl. Bischofes Ulrich. Oben
	        
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