Volltext: Theil 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 1 (Th. 2, Heft 1, 1887)

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Pfennige gegeben werden, Actum im Jahre 14601); im Jahre 1483 stiften die 
Maister und Knechte derselben Zeche, in Vereinigung, Wissen und Willen des 
ersamen Handwerchs der Bäcker und Bäckenknechte von Passau, Burckhausen, Braunau 
und Obernberg eine eigene Messe, die „einem erbaren wohlgläumten Briester" ver¬ 
lassen werden solle?) 
4. llas Uasp'lche?c«ckcium. 
Dieses stiftete Johann Raspe, Herr auf Teufenbach und Pfleger am 
Bruckthurm zu Schärding auf den St. Nicolaus-Altar der eigens von ihm an der 
St. Georgenkirche erbauten Capelle, und stattete es mit verschiedenen Zehenten 
und Gilten aus; im Jahre 1469 stiftete sich dessen Hausfrau, Barbara Raspe, 
einen ewigen Jahrtag in die Raspe'sche Capelle. Die Präsentation für diese Stiftung 
übten die Besitzer des Sitzes Teufenbach. deren späteren Inhaber, die Herren von 
Ruestorf das Einkommen derselben jedoch für sich gebrauchten, und das Beneficium 
lange Zeit vaciren ließen, bis sie im Jahre 1577 auf Anhalten der Schärdinger 
für alle verfallenen jährlichen Gefälle zum besseren Unterhalte eines Schulmeisters 
und Organisten 120 Gulden herausbezahlen, und die Messe fürohin mit einem 
Priester besetzen mußten; im Jahre 1580 war der Fundationsbrief dieses Beneficium 
bereits in Verlust gerathen: im Jahre 1609 ertrug das Einkommen dieser Stiftung 
nur 53 Gulden; im Jahre 1670 wurde diese, bis auf eine Wochenmesse, reduzirte 
Stiftung dem Bürgermeß-Caplan zugelegt, und die in der Metzgergasse befindliche 
Behausung des Beneficiaten — heute sub Nr. 94 — verkauft?) Im Jahre 1757 
wurde die Stiftung von der Bürgermesse getrennt, und im Jahre 1780 in die 
Schloßcapelle Neuhaus verlegt. 
5. Stiftung des Täglichen Vrohnaintes. 
Um das Jahr 1470 stiftete Georg Z a r b ä ck, ein frommer Bürger mit 
seinem Weibe, anfangs mit der Willensmeinung, daß alle Sonntagnacht eine 
Vigilie, und folgenden Morgens ein Seelenamt ewig gehalten werde, auf des 
1) An Getreide-Diensten: 811/4 M. Korn 
„ 1173/4 M. Hafer 
199 Metzen. 
An Interessen von Kapitalien per 3145 Gulden. 
2) Salbuch der geistlichen Stiftungen Schärding vom Jahre 1609. Diese Messe ist 
kaum jemals mit einem Priester besetzt worden, sondern ließ sie der Kirchherr durch einen seiner 
Capläne versehen. Doch hatte die Bäckenzeche einen eigenen Altar in der sogenannten Bäcken- 
Capelle, eigene Paramente dafür, eine große Monstranze, Kelche, Kruzifixe, 8 silberne Leuchter, 
Weihbrunnkessel, Rauchfaß und Schisfel von Probe-Silber. 
Im Jahre 1609 wurden dem Pfarrer noch 20 Gulden jährlich verabreicht; die Zeche 
besaß das Hofpointnergut zu Ranseröd, später das Eberhartlgut in der Pfarre Ort. Dieser 
Zeche waren 700 Meister immatrikulirt. 
3) Salbuch der geistlichen Stiftungen Schärdings vom Jahre 1609. Churbaperischer 
Kalender vom Jahre 1755 von I. Zimmermann. Rentamt. Burghausen. Seite 245. 
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