Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Geschichtliche Untizen iilict die Entstehnng der 
Gntteshänser imd geistlichen Stiftungen in »nd 
um Schärding. 
ur Zeit, als im Auftrage des geistlicheu Meisters die Apostel den 
Samen des göttlichen Heiles in alle Theile der Welt auszustreuen 
ausgegangen waren, um der damals religiös und sittlich ver¬ 
kommenen Welt wieder eine neue Gestalt zu geben, waren, wie 
vorne im geschichtlichen Theile bemerkt worden ist, die weltbe¬ 
herrschenden Römer auch die Herren des zu beiden Seiten des 
Inns gelegenen Uferlandes, aber sie waren, was ihren religiösen 
Cultus betrifft, theils dem Politheismus, theils dem Pantheismus huldigende 
Heiden. 
Doch legten sie, nachdem sie in allen Provinzen ihres Reiches, so auch im 
Noricum ihre Macht, ihr wohlcombinirtes Colonialsystem befestiget hatten, den ersten 
Grund zur Ausbreitung des Christenthums in diesen Gegenden: denn nicht nur 
Glaubensboten, von Syrmium in Pannonien herauf, sondern auch zu den Donau - 
und Jnncastellen wandernde Legionssoldaten verpflanzten von Italien her das Licht 
des Christenthums in das Ufernoricum, so daß nachbald nicht wenige Verehrer des 
Evangeliums in den Städten und Castellen sich fanden. 
Doch die Römer selbst waren es wieder, die auf höheres amtliches Geheiß, 
mit allen möglichen Mitteln das aufkeimende Christenthum auszurotten suchten; da¬ 
her die bekannten wüthenden Verfolgungen der Christen, vorzüglich unter den Im¬ 
peratoren: Decius, Diocletianus u. a. m., und denen die Heiligen: Maximilianus, 
Florianus mit seinen Genossen, Victorinus, Quirinus re. ihres muthigen Bekennt¬ 
nisses für Christus willen, zum Opfer fielen, (c. a. 303 u. 304).