Volltext: II. Theil (II. Theil)

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des Septimer im Schweizer Kanton Graubünden, dem sog. Ober-En- 
gadin, in einer Meereshöhe von 6000—7000 Fuß, fließt durch den 
kleinen Lunginer-See in's Malojer-Thal und fällt bei Sils in den 
Silser-See. Durch Gebirgswässer verstärkt, strömt er in nordöstlicher 
Richtung durch das engabiner Thal und tritt nach einem 12 Meilen langen 
Laufe in Tirol ein, nimmt die Gewässer von mehr als 66 Gletschern 
auf, wird bei Hall schiffbar, verläßt Tirol unter Kufstein und wälzt 
seine hellgrünen Fluten in die Ebenen des bairischen Landes, scheidet 
dies von der Mündung der Salzach an von Oesterreich und stürzt 
als mächtiger Strom in einer Länge von 62 Meilen, von welcher er 
aus zwei Drittel floß- und schiffbar ist, bei Passau in die Donau. 
Lange ringen seine hellgrünen Fluten noch mit den dunkelgrünen der 
Donau; noch eine Meile Weges von ihrem Zusammenflusse an sind 
sie von einander zu erkennen. 
Bei Jnsbruck sinkt das Gefälle des In auf 1700 Fuß, bei Pas¬ 
sau bereits auf 932 Fuß ober dem Meere. Bei seinem Ausflusse 
trägt der In eine Ladung von 800 bis 900 Centner, ist nahezu 700 
Fuß breit, der Hauptstrom des ganzen Donaugebietes, da die Donau 
nur 600 Fuß in der Breite mißt. Schon zur Zeit der Römer bildete 
der In, welcher die beiden Provinzen Norikum und Vindelicien von 
einander schied, eine wichtige Handelsstraffe. Im Mittelalter gewann 
der In noch mehr an Bedeutung durch die Verfrachtung des Halleiner 
Salzes. Vom Handelsverkehr auf dem In in neuerer Zeit wird der 
Abschnitt von der Schifferinnuug in Braunau handeln. 
Der In bildete einst die Burgfriedeugräuze der Stadt Braunau 
gegen Westen von dem Einfluß der Eknach bis zur Marksäule vor 
dem Labthor. Die Lage des Ortes am Zustrom war von wesent¬ 
licher Bedeutung für denselben; die Erhebung zur Stadt und die Be¬ 
festigung verdankt Braunau diesem Umstande. 
2. Die Eknach (urkundlich Ankinaha, Enchinaha, 788, 800, 
803, 868, 1125 t) entspringt nahe bei Moosdorf an der Salzburger 
Gränze, setzt ihren Laus fort durch Höring, Wagenham, HumertsHam, 
Neukirchen, den Lachwald und Ranshofen und ergießt sich oberhalb 
Braunau in den In. Der bedeutendste Zufluß der Eukuach ist der 
Steckenbach, welcher sich bei Apfenthal mit derselben vereinigt. Die 
Enknach begränzte bis zu ihrem Ausfluß in den In im Süden den 
Stadtburgfrieden von Braunaus. 
1) Urk. B, I., 444, 460, 469. II. 161. 
2) Vgl. Privilegienbuch der Stadt Braunau. Nro. 29. ,von dannen 
aber gestracks hinab an der fürftl. Fisch-Wayd der Wnr, so von dem Closter Rans¬ 
hofen herab in die Ennckenau rint und sehrers beede in den Ihn-Stromb kommen,
	        
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