Volltext: II. Theil (II. Theil)

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sich auf der Westseite durch das Wasserthor gegen den In hin eröffnet, 
auf der Ostseite aber durch das sog. Salzburger Thor abgeschlossen wird; 
darüber ist der Stadtturm erbaut und daran prangt das Bild des Hans Stai- 
uiuger. An der Südseite des Hauptplatzes eröffnen mehrere Gäßchen den Weg 
zum Kirchenplatze, der von der ehemaligen Martinskirche und von 
mehreren Häuserreihen umgeben ist; hier erhebt sich die majestätische 
Stadtpfarrkirche. An der Ostseite des Platzes führte der ehemalige 
Rathausbogen, nun offene Strasse, durch die Linzer Gasse zur Vorstadt 
Lab nun Lerchenfeld. Im Rücken der Linzer Gaffe dem In zu steht 
die einstige Kapuzinerkirche jetzt Theater, ostwärts dagegen die Spital¬ 
kirche sammt dem Palmdenkmale. Die innere Umwallung der Stadt 
lief einst vom In am Rathausbogeu und Stadtturm vorbei und be- 
gränzte nur die eigentliche Stadt mit dem Haupt- und Kirchenplatze. 
Die äussere Umwallung dagegen schloß auch die Vorstadt Lerchenfeld 
oder Lab ein, zog sich vom In über das ehemalige Lab- und das 
äussere Ranshofer Thor gegen die Enknach1). 
Ehe wir auf die Darstellung der innern Einrichtung der 
Stadt Braunau übergehen, wollen wir zuerst die Gränzen ihres Ge¬ 
bietes feststellen oder den Burgfrieden derselben beschreiben. 
Unter 24. Juli 1529 haben die Herzoge Wilhelm und Ludwig 
den Burgflieden von Braunau beträchtlich erweitert und ihm folgende 
Gränzen gegeben: Die Sebastianskapelle beim Rechenhaus vor der Stadt 
Braunau gegen Osternberg hin liegt noch im Burgfrieden und es steht 
dort die erste Marksäule; von dieser Säule geht die Burgfriedgränze 
oberhalb der Kapelle über den Weg nahe an einen Zauu und von da 
hinab ^ ans eine Säule beim Gehag, von hier aber stracks hinab an die 
fürstliche Fischweide der ,Wur‘, so vom Kloster Ranshofeu in die 
Enknach herabrinnt, dann nach dem Fischwasser und der Enknach in 
den In. Vom Einfluß der Enknach begränzt der In den Stadtburg¬ 
frieden bis zur Säule, welche vor dem Labthor im Lab am Inge- 
stade steht. Bon der Sebastianskirche tauft ferner die Burgfrieden¬ 
gränze über das Osternberger Feld, in dessen Mitte die dritte Mark¬ 
säule gesetzt ist, und von da bis auf das Eck der Landstrasse, welche 
l) Prospecte der Stadt Braunau finden wir in Merian's Topographia 
Bavariae, Wenning's Topographie von Baiern, Rentamt Burghausen, 1721; 
Schrötter's Topographie des Juviertels, 1779; Ansichten vom Jnviertel 
von Oberer in Salzburg. Zwei Oelgemalde im Siadtgemeindeamte zu Braunau, 
welche die Schlacht bei Simbach darstellen, zeigen auch die Stadt mit ihren sämmt¬ 
lichen Festungswerken; desgleichen ein grosser Plan auf Papier aus dem Jahre 
1792. Ferners ist noch zu bemerken die Zeichnung des Fortifications- und Stadt¬ 
zimmermeisters Anton Bernhard, darstellend die Stadt Braunau sammt den 
Festungswerken von 1805 für Lehrbriefe und Wanderpcisse.,
	        
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