Volltext: II. Theil (II. Theil)

Kaiser Arnulf bewilligte 899 den Priestern zu Ranshofen, das 
nötige Bau- und Brennholz aus dem Weilhart zu schlagen und weg- 
zuführeu. Hievon schreibt sich unzweifelhaft ein Servitut des Stiftes 
Ranshofen. Dasselbe diente dem Forstmeister im Weilhart jährlich 
zu Weihnachten 5/4 Wein, 12 grosse Herrnbrote oder 48 kleine, das 
Gleiche zu Ostern und Pfingsten, dem Förster zu Raitenbuch zu 
Weihnachten und zu Ostern ili Wein, 16 kleine Herrnbrote und 12 
Pfg., zu Pfingsten 1/4 Wein und 16 kleine Herrenbrote. Die Knchler 
zu Friedbnrg bekamen jährlich zu Martini 40/4 Wein, zwei Filzschuhe! 
und 20 grosse Herrenbrote, ihre Förster und Forstknechte nichts mehr1). 
Auch die Bürgerschaft von Braunan durfte aus dem Lachwalde und 
Weilhart unter Anweisung des fürstlichen Forstmeisters das zu den 
gemeinen Stadtgebäuden und der Schlacht notwendige Eichen- und 
Fichtenholz herausbringen2). In letzterer Zeit hatte das Forstamt Weil¬ 
hart zu Ranshofen seinen Sitz; es verwaltete die Reviere Haid, Hoch¬ 
burg, Aching, Dietzing, Schacha und Stocket. 
Die herrlichen Wälder Weilhart, Lach und Kobernausen giengen 
um 1870 in Privatbesitz über. Den Weilhart erwarb Graf Rudolph 
Hoyos-Spriruenstein zu Ach, die Lachwalduug kam von der Wiener 
Bank an die Firma Bergeat, Siemroth und Comp, in Psssau unter 
Leitung des Hrn. Oberförsters Will in St. Martin, die Forste am 
Kobernausen wurden Eigentum Sr. Majestät des Kaisers. Für die 
Eutforstuug dieser uralten Waldgründe und den Vertrieb des Holzes 
sorgt ausser dem Etablissement Firma Mayr, Rutschmann und Comp., 
seit kurzer Zeit Christoph in Braunau, die Graf Hoyos'sche vom 
Forstamte in Ach geleitete Dampfsäge zu Waughauseu an der Salzach. 
Sie wurde nach dem Ankauf des Weilhartes 1871 erbaut, 1873 durch 
ein fünftes Bundgatter, einen Reservekessel und 1874 durch eine Doppel¬ 
kreissäge vergrößert. Wegen ungünstiger Absatzverhältnisse ist der Be¬ 
trieb seit Ende Juni 1877 ganz sistirt. Dagegen hat die Entholznng 
des Forstes am Kobernansen durch die Sägewerke zu Schneegattern 
und Mnnderfing noch immer ihren Fortgang. Die Dampfsäge in 
Schneegattern, 1870 von der 1873 in Conenrs verfallenen Jndnstrie- 
und Commercialbank in Linz erbaut, gieng dann 1874 an die Ge¬ 
brüder Maier-Loewi und durch diese in demselben Jahre an die Firma 
Loewi-Brüll und Comp., 1880 an Moriz Alexander Brüll über; sie 
ist mit einer stabilen Dampfmaschine von 40 Pferdekräften, 2 Dampf¬ 
kesseln, 3 Gattersägen, 3 Kreissägen und einer Fonrniersäge einge- 
1) Ausschreibung von Ranshofen. 
-) Vgl. 1. Th 89.
	        
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