Volltext: II. Theil (II. Theil)

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Nieteln beschlagen, die Knieriemen, die Schließriemen mit Hacken aus¬ 
schließlich führen dürfen. 1734 wurde die Riemerhauptlade des Rent¬ 
amtes Burghausen von Braunau nach Burghausen übertragen, die 
Meister zu Braunau setzten es aber durch, daß sie um 1758 wieder 
zurückkam. Dagegen verloren um jene Zeit die Riemer durch die 
Sorglosigkeit des Hofriemers und des Handwerkes zn München einen 
grossen Proceß mit den Sattlern; zu Gunsten dieser wurden mehrere 
Artikeln in den Freiheiten der Riemer cassiert. Leider liegt uns eine 
Handwerksordnung der Riemer nicht vor. 
Innung der Fleischhauer. 
Sehr frühzeitig scheint wie natürlich dieses Handwerk in den Ur¬ 
kunden der Stadt auf. Im Freiheitsbriefe des Herzogs Otto ddo 
Burghausen 24. Febr. 1333 wird bestimmt, daß keine Fleischbank 
mehr vor dem Thore oder in der Stadt bestehen, auch kein Fleisch in 
Znknnfl feilgeboten werden dürfe auffer an der Jnbrücke1). Jahr¬ 
hunderte lang bestanden demnach die Fleischbänke am Jnthor und vor 
der Rathausbrücke beim Stöger'schen Brauhaus. 1809 wurde eine 
Reihe Fleischbänke und das Schlaghaus daselbst abgebrochen; die 
Fleischer zogen am 1. Juli d. I. in den Ramberg hinab. 1809 
kaufte die Fleischerinnung das leere Kapuziner-Klostergebäude um 
2200 fl. B. Z. zur Errichtung von Fleischbänken. 
Um 1558 waren die Fleischhauer mit den Lederern und 
Weißgärbern zu einer Bruderschaft vereinigt. Diese fasten seit 
alten Zeiten immer am Stadtbache. Das jährliche Einkommen der 
Zeche betrug 32 Pfd., 3 Sch., 15 Pf. Zur Pfarrkirche wurden 15 Pfd., 
zum Almosenamte 2 Pfd., als Gilt für's Schlaghaus 2 Pfd., zum 
Seelbad 5 Pfd., für die Jahrtäge 1 Pfd., als Almosen 4 Sch. Pf., 
für ben Organisten 3 Sch. Pf. und den Zechfnecht 1 fl. 5 Sch. aus¬ 
gegeben. Vor Jahren las ein Priester wöchentlich für die Zeche eine 
Hl. Messe; damals wurden im Jahre nur drei Aemter, an hohen 
Festen Aemter und Messen gehalten, wenn sich ein Priester fanb. 
Die Zeche befaß zwei Meßgewänber, einen Kelch und eine Monstranze. 
Die Brüder und zwei vom Rate namen die Rechnung auf2). 
Innung ber Schlosser unb Schmibe. 
Die Schlosser- ititb Schmidezeche zum Hl. Leo besaß 1558 an jähr¬ 
licher Gilte 26 fl., 5 Sch., 5 Pf. Die Ausgaben für die Kirche be- 
t) Privilegienbuch, No. 3. 
a) Rel. visit. dioec. Paasav. Cod. Bav. Hon. 1117, fol. 176.
	        
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