Volltext: II. Theil (II. Theil)

96 
Innung der Brauer. 
Im Laufe der Geschichte wurde bereits angeführt, daß der Feuer- 
gefährlichteit wegen vor Zeiten in der Stadt Braunau kein Bier ge¬ 
braut werden durfte; die Branstädel und Braustätten standen auf den 
Feldern ausser den Mauern, aber meist jenseits des In in Simbach. 
So findet sich im Stiftbuche des HausarmenamteS zu Braunau 1592 
der Braustadel des Leonhard Tobler mit Haus und Garten zu Sim¬ 
bach ausserhalb der beiden Jnbrücken neben dein Bruckstadel, im Notel¬ 
buche des Pfleggerichtes Julbach 1602 der Braustadel des Hans Lohnes, 
1605 des Sebastian Wörnhard, 1648 des Sigmund Prändl, 1650 
des Tobias Göpfinger und anderer bürgerlicher Brauer von B r a n n a u1). 
Das Brauuauer Bier hatte in alter Zeit immer einen guten 
Ruf. Ernstinger schreibt in seinem ,9taisbnch‘: ,18. Martii 1597. 
Braunau eine feine wolerbaute statt nahmt beim In ans einem bühl 
gelegen, alda gnet bi er gemacht wiert. Bey difer statt hat es 
ain lange Brüggen, welche in zway Thail abgethailt wiert, dann es in 
der mitten ain grosse au im In sammt vielen schönen gärten. Alda 
hat es auch ain, maut‘2). 
Der Wein- und Metverschleiß war vor Jahrhunderten viel be¬ 
deutender als jetzt. 1537 brachte Wolfgang Kopler 900 Fässer Met 
von Passau zu Schiffe nach Braunaus. Dennoch wurde der Ver¬ 
brauch des einheimischen Bieres nicht geringer. Um die Quartierlasten 
der Stadt zu decken, bewilligte der Kurfürst Ferdinand Maria am 17. 
Febr. 1674 1 Pfennig von einem jeden Viertel braunen Bieres; 1675 
betrug der Bierpfennig 2500 fl.4). Zalreich waren von jeher in 
Braunau die Braugerechtfame von wässern und braunem Bier. Auch 
heute zält die Stadt noch 11 einheimische Brauereien. Die Stöger'sche 
Familie ist am längsten auf einem Brananwefen erbgesessen. Beim süd¬ 
lichen Portal der Stadtpfarrkirche findet sich das Epitaphium des bürgert. 
,Pterprew‘ Christoph Stöger f 1590. Ignaz Stöger machte den ersten 
Versuch als Heizmittel beim Bierbrauen Steinkohlen zu verwenden, 
welche bei Wildshut gegraben wmden; er ist hiefür im Oktober 1800 
durch eine goldene Medaille mit dem Brustbilde des Kaisers Franz I. 
und der Umschrift: ,Lege et fide1 ausgezeichnet worden. 
Innung der Tuchmacher. 
Eine der wolhabensten Zünfte zu Braunau waren die Tnch- 
4) Groß, Simbach, 20 26. Vgl. I. Th., 152—53. 
2) Mbl. des Stuttg. fit. 23er., CXXXV., 19. 
3) Lenz, Passau, I., 227. 
4) Pillwein, Inkreis, 196—96.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.