Volltext: I. Theil (I. Theil / 1882)

136 
zustellen, das Mautamt alles im alten Stand erhalten und neben dem 
alten keinen neuen oder grossem Stadel aufbauen, viel weniger einen 
neuen Garten pflanzen oder den alten beim Ländhüterhaus erweitern; 
die bestehenden Hütten verbleiben der' Stadt. Durch einen weitern Ver¬ 
gleich vom 29. April 1700 wurde die Bürgerau von der obern neuen 
Schlacht an bis auf den neuen Steg, welchen der Inhaber des Grundes 
neben der Schlacht, wie es von oben an bis zur Brücke von Amtswegen 
immer geschehen ist, in Stand halten muß, als ein Augruud dem kur¬ 
fürstlichen Mautamt, von dort aber 870 Schritte abwärts gegen die 
Brücke und da wieder abwärts bis zum Hauptwasser die gesummte 
Grundfläche zwischen dein beiderseitigen Gewässer und den Brücken ausser 
des kurfürstlichen Mautgegeuschreibers bermaligen Amtsgarten der Stabt 
als Eigentum zugesprochen; jedoch hat ein jeder nicht Wappen- oder 
siegelmässige Bürger bei dem kurfürstlichen Mautamt alle Käufe und 
Verkäufe mit Ausname der Verträge obrigkeitlich zu erbitten1). 
1698 wurde über Wunsch der kurfürstlichen geheimen Räte in 
München die Feier des 16. Juni als Festtag für die bairischen Lande 
durch die Bischöfe angeordnet ,zu schuldiger Dauksaguug wegen dero 
burch Vorbitt des heiligen Bennonis aus tobtsgesährlicher Krankheit 
genesenen jungen Churprinzen? In Feuersgefahr machte auch bie Stabt 
B r auuau das Gelöbnis, alle acht Jahre nach München zu wallfahren 
unb ein Votivbild zum Altar des heiligen Landespatrones dahin zu 
bringen. Die Segenbe hierüber ist heute noch auf einer Tafel vor bem 
St. Bennoaltar in ber Frauenkirche in München zu sehen. 
- > - 
Braunau während des spanischen Erbfolgekricges. 1701—1705. 
Währenb bie zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts in Ruhe unb 
Frieben verlief, gestaltete sich ber Anfang des folgenben für Baieru 
um so trauriger. Den Anlaß zu bem für bieses Lanb so unheilvollen 
spanischen Erbfolgekrieg bot ber Tob bes Königs Karl von 
Spanien, des letzten Sprossen der spauisch-habsburgischeu Linie, am 
1. November 1700. Nach Gesetz und Recht stand dem Kaiser Leopold 
als dem Haupte der jungem österreichisch-habsburgischeu Linie die Nach¬ 
folge auf dem spanischen Throne zu. Allein König Karl II. hatte ein 
Testament unterzeichnet, durch welches der französische Prinz Philipp 
von Anjon als Universalerbe der gestimmten spanischen Monarchie ein¬ 
gesetzt wurde. Derselbe ließ sich auch wirklich am 24. November 1700 
*) Privilegienbuch der Stadt Braunau, Nr. 70, 71.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.