Volltext: Zur Geschichte der Linzer Normalschule und des Unterrichtswesens in Oberösterreich

I. Zur Geschichte der Anstalt. 
A, Die Zeit der allgemeinen Schulordnung 
(1774—1805). 
a) Die Theresianische Zeit (1774—1780). 
.O Gott, o Gott, nimm uns Theresien nicht.” 
So sangen am 3. August des Jahres 1780, also wenige Monate 
vor dem Hinscheiden der großen Kaiserin (+ 29. November 1780) 
31 kräftige Soldatenkehlen im Prüfungssaale der k. k. Normalschule 
zu St. Anna in Wien. Es waren dies jene 31 Präparanden des 
Soldatenstandes, Unterofficiere und Gemeine,, welche seit 21. Februar 
bis Ende Juli des genannten Jahres unter Commando des k. k; Ober- 
lieutenants .Arond an der Wiener Normalschule täglich durch drei 
bis vier Stunden‘ zu Lehrern der Soldatenkinder in. den Regiments- 
schulen waren „abgerichtet” worden. . Am 3. August wurden sie ge- 
prüft. Ein ungemein illustres Auditorium war zugegen, die erhabene 
Kaiserin selbst, Erzherzog Maximilian, die Prinzessinnen. Maria Anna 
und Elisabeth, desgleichen die höchsten militärischen Würdenträger. 
Kein Wunder, dass ängesichts solcher Prüfungsgäste einige der 
FExaminatoren eine klägliche Figur spielten. Desto befriedigender 
antworteten die Soldaten, und besonders das Lied des guten, alten, 
halbblinden Steffan fand Ihre Majestät „touchant” anzuhören. 
(Helfert, 1. S: 607 war der Text nicht zur Hand; ein Exemplar be 
findet sich im Archiv der Linzer L. B. A.*)). 
„O Gott, o Gott, nimm‘ uns Theresien nicht“ mag es auch in 
den Herzen der. Mitglieder des Lehrkörpers der ‘jungen Linzer 
Normalschule wiedergeklungen haben, als ihnen diese „Beschreibung 
der‘ Soldatenprüfung” zugemittelt. worden war, und’ sie durch diesen 
—& * L: B. A. = Lehrerbildungsanstalt.
	        
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