Volltext: Zur Geschichte der Linzer Normalschule und des Unterrichtswesens in Oberösterreich

Gstettmayer war aus Schärding gebürtig, an der Linzer Anstalt 
gebildet, früher „ jurista et tfheologus”, und hatte als 24jähriger 
junger Mann nach dem Sommercurs 1785 ein recht gutes Zeugnis 
erhalten. Kein Wunder, dass wir ihn schon im Wintercurs ı 786/87 
mit Übergehung Schwarz’ als zweiten Lehrer angestellt und Schwarz 
wieder zum Gehilfen degradiert finden. (Hofdecr. v. ı3. October, 
Reg. v. 21. October 1786, Z. 11579.) Letzterer bekommt auf seine 
Beschwerde von der Landesregierung den Bescheid „dass er bedacht 
sein solle, bei der Schulgehilfenstelle, die man ihm noch beigelassen 
hat, bessere Kenntnisse von den Lehrgegenständen zu erlernen und 
sich auf solche Art zu einer künftigen Beförderung fähig zu machen.” 
(Ddo. ı. Februar 1787.) 
Im Sommer 1787 supplieren den verstorbenen Katecheten Su- 
panitsch die vier. Alumnen Franz Derflinger, Georg Mayrhofer, 
Friedrich Luz und Alois Prem; über ihr Einschreiten um eine 
„Recompense” aus der ersparten Besoldung für die vacante Stelle 
erhalten sie von Seiner Majestät über Einrathen der oberösterreichi- 
schen Landesregierung sechs Ducaten. . 
Im Wintercurs 1787/88 wird Georg Mayrhofer Katechet. (Hof- 
decr. v. 17. Mai, Reg. v. 20. Mai 1787.) Im Winter 1788/89 macht 
die große Schüleranzahl die Anstellung eines zweiten Gehilfen noth- 
wendig‘; es ist dies Anton Ominger (mit ı0o fl. Monatsgehalt.) 
3. Frequenz. | 
Im Todesjahre : der Kaiserin Maria‘ Theresia betrug die Zahl 
der Normalschüler 188; sie ist in stetem Wachsen begriffen, und die 
Kataloge des Jahres 1790 weisen bereits 409 Schüler auf. 
Im Wintercurs 1781/82 wurden vom Director Mayrhofer 30 Visi- 
tatoren für ihre zukünftige Bestimmung, . „die eingeführte Schul- 
verbesserung im Lande ob der Enns zu erhalten” unterwiesen und 
zwar in folgenden Gegenständen: a) In den fünf allgemeinen Lehr- 
vortheilen der vorgeschriebenen Lehrart; 5) in dem Verfahren bei 
den Trivialgegenständen; c) in der Schulzucht und Klugheit eines 
Schullehrers ; d) wie durch geschickte Anwendung der vorge- 
schriebenen Lehrvortheile die Seelenkräfte der Jugend thätig‘ ge- 
macht. und geübt werden können; €) wie durch kluge Anwendung 
der Schulzucht die Sitten der Jugend können gebildet werden; /) ‚die 
Geschichte der Verbesserung der deutschen Schulen: g) das Ver- 
halten eines Schulvisitators in seinem Amte, und das Verfassen der 
Schulberichte.:
	        
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