Volltext: Zur Geschichte der Linzer Normalschule und des Unterrichtswesens in Oberösterreich

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wenn sie es verlangt, ein priv. Impressorium auf die im Lande be- 
nöthigten Schulbücher, jedoch unter genauester Beobachtung der 
gänzlichen Gleichförmigkeit mit den Wiener Schulbüchern ertheilt 
werden soll.” 
Dem entsprechend druckt die Firma „Johann Michael Feich- 
tinger‘ sel. Wittib” auf Veranstalten der Schulcommission eine ganze 
Reihe von Lehrbüchern; sie besorgt auch den Druck der Einlade- 
zettel (bis 1832). In. ihrem Todesjahre ist es ganz besonders die Ein- 
führung der. verbesserten Schulordnung im Innviertel, welcher die 
hochherzige Kaiserin ihre Aufmerksamkeit zuwendet. In der Ver- 
ordnung. der. Landeshauptmannschaft ddo. Linz, 28. Februar 1780 
heißt es: 
„Wir wollen nunmehro auch aus Landesmütterlicher Sorgfalt für Unsere Unterthanen 
und Insassen des rechtmäßig im Besitz genommenen Yhnviertels, dass sothane Schul-Ord- 
aung (vom 6. Dec. 1774) daselbst allgemein bekannt gemacht, eingefuehret, und zum Besten 
der Jugend ohnverruckt und genauest beobachtet und erfüllet werde.” 8.3 verlangt, dass 
von der Schulcommission darauf gesehen werde, dass keiner ein Schulamt im: Innviertel 
erhalte, der nicht in der Normalmethode wohl unterrichtet und in der Normalschule 
zu Tinz bei der hierüber „mit ihme angestellten Prüfung tüchtig ist. befunden worden, 
allermassen ein derley ohne vorläufiger Prüfung, und darüber von der Normalschul-Direction 
ausgestellten Zeugniß seiner‘ Tüchtigkeit zu einem Schul- oder Unterrichtsdienst ange- 
stelltes Individuum von der Schulcommission ohne weiterem von dem Dienst entfernt, und 
daffir ein anderer tauglich und geprüfter Schulmann aufgestellet werden würde.” 
= Nach 8 7 sind nur die im angehängten Verzeichnisse G enthaltenen Bücher, durch 
die akademische Buchhandlung in Linz beziehbar, beim Unterricht zu verwenden. $ 15 
Sxiert auch für das Innviertel den Wiederholungs-Unterricht für die aus der Schule aus- 
getretenen Jugend, „Handwerkspurschen” und Handwerksjungen; er hat vornehmlich im 
Sommer durch 2 Stunden nach dem nachmittägigen Gottesdienste von dem Lehrer unter 
Aufsicht des Pfarrers oder seines Caplans gehalten zu werden. 
8 18 gibt bekannt, dass bereits ein “Schuloberaufseher in Linz: bestellt sei (Dir. 
Mayrhofer), ‚dass "aber auch noch von. der Schulcommission taugliche Männer. für ‚die‘ ein- 
zelnen Bezirke des Innviertels als Bezirksaufseher ausfindig gemacht werden. N 
‚8 19 stellt die Eröffnung zweier neuer Musterschulen zu Braunau und Ried in Aus- 
sicht; daselbst müssen sich alle Candidaten „zu denen ledig‘ werdenden Schuldiensten” oder 
an der Normalschule. bilden, auf jeden Fall sich aber an letzterer Anstalt der Prüfung 
unterziehen. Sie bekommen vom: Normalschul-Director das Zeugnis ihrer Tüchtigkeit und 
von der Sbhulcommission ein Decret über die Anstellung.” 
8 209 befiehlt „hiemit Gesätzgebig, dass kein’ Priester zu einer geistlichen Pfründe, 
womit die Seelsorge verbunden ist, vorgeschlagen werden ‚solle, er habe dann ein Zeugniß 
von dem Katecheten der Normalschule beygebracht, dass er sowohl von denen Lehrgegen- 
ständen, als von der Lehrart genugsame. Kenntnisse besitze.” © 
‘ # 
_ Weiters darf künftighin ohne ‚Zeugnis der Linzer Normalschule 
von den Ordensvorstehern niemand in einen geistlichen Orden auf- 
gvenommen werden. Daraus erklärt sich die große Zahl der geist- 
lichen Präparanden in den. Jahren 1780 und’ 1781 (s.. Tabelle). Wie 
streng‘ hierauf gesehen. wurde, beweist die Anmerkung: zum verbes-
	        
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