Volltext: Geschichte des Marktes Pregarten und Umgebung sowie der Schlösser Reichenstein, Greissenberg, Haus und Hagenberg

21 
Erhard von Capellen, der letzte männliche Sprosse dieses hoch¬ 
angesehenen und reichen Adelsgeschlechtes hinterließ eine Tochter 
Dorothea, welche mit Hartneid V. von Liechtenstein und Nicolsburg 
vermählt war, an welchem nach seinem 1406 erfolgten Tode das 
reiche Erbe überging. 
Greiflenberg. 
1313—1428. 
Etwas mehr als eine halbe Stunde von Pregarten in östlicher 
Richtung liegt Greissenberg. Einst der Sitz der Greisseneker, jetzt zu 
Wohnungen sür kleinere Parteien eingerichtet, deutet nur mehr sein 
Aeußeres an, daß es bessere Tage gesehen und ein Edelsitz war, aus¬ 
gestattet mit Unterthanen, Jagd- und Fischrechten. 
Erbaut wurde der Edelsitz von den Greisseneker» welche im 
14. Jahrhunderte ans der Steiermark hieher kamen. Sie hatten dort 
ihren Stammsitz bei Voitsberg und waren auch in Kärnten begütert. 
In Oberösterreich treten sie 1313 urkundlich auf und 1337 
erscheint ein Albrecht der Greuzniker als Zeuge auf einem Verkaufsbrief 
eines Anwesens in Ried. Dieser Albrecht Greisseneker ist der Erbauer 
des Edelsitzes, der sonach zwischen 1313 und 1337, zur Zeit als Reichen¬ 
stein Hanns v. Capellen gehörte, aufgeführt worden ist. 
Ein Bruder Albrechts des Greissenekers war Jans. der dem 
Kloster Lambach als Prälat^ vorstand, und Peter Greisseneker, welcher 
1347 nach Wartberg eine Stiftung errichtete, ist höchstwahrscheinlich 
der zweite Bruder Albrechts. 
Die Besitzung vermehrte Hanns Greisseneker, der des Herzogs 
Wilhelm Kämmerer war. Ihm verpfändete am 6. Februar 1406 der 
Herzog für sich und seine Brüder die Beste Werfenstein um 1000 Pfd. 
Pfennige mit, 100 Pfd. Pfennige Burghut und 100 Pfd. Pfennige Dienst- 
gehalt, welche Verpfändung 1409 mit dem Beisatze bestätiget wurde, 
daß ihm der Abgang aus den 1000 Pfd. Pfennigen und jenen ans der 
Burghut und dem Dienstgehalt aus der Mauth zu Strnden bei Grein 
ersetzt werden sollte. Hanns ließ aus das Schloß Werfenstein und 
Strudeu viel aufwenden, wofür er damit entschädigt wurde, daß ihm 
später Werfenstein auf Lebenszeit überlassen wurde. Der Besitz dauerte 
aber nicht so lange, denn 1416 mußte er es wieder gegen Ersatz der 
Auslagen abtreten. 
Hanns hatte auch noch in Steiermark und Kärnten Besitzungen, 
mit welchen nach seinem Tode 1428 dessen Sohn Andreas belehnt 
wurde und von dem die steirische Linie abstieg. Der zweite Sohn 
Hannsens bekam Greissenberg und wurde der Begründer der öster¬ 
reichischen Linie.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.