Volltext: Geschichte des Weltkrieges

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einmal wurde versucht, bei Otavifontain den wider 
stand zu organisieren. Aber ehe die Stellung aus 
gebaut war, schritt der Gegner am s. Juli mit er 
heblicher Übermacht zum Sturm, warf die Deutschen 
aus der für ihre schwachen Kräfte viel zu aus 
gedehnten Stellung nach Norden auf Tfumeb und auf 
das unfruchtbare Sandfeld zurück. Da eine Verpfle 
gung dort ausgeschlossen war, mußte sich der Gouver 
neur zur Einstellung der Feindseligkeiten und zur 
Übergabe der Truppen und des Restes der Kolonie 
entschließen. Ls fragt sich, ob man größere Erfolge 
erzielt, längeren widerstand geleistet hätte, wenn man 
von Vornherein den unfruchtbaren Süden geräumt 
und sich nur auf die Verteidigung des reicheren Nor 
dens beschränkt hätte. Die Waffenehre war jeden 
falls auch so gerettet: die Truppe hatte in elfmona- 
tigen Kämpfen ihr Bestes hergegeben. 
OSTAFRIKA 
Ostafrika, Deutschlands wertvollste Aolonie, ver 
fügte einschließlich der Polizeitruppe über eine Streit 
macht von knapp 300 Europäern (Unteroffiziere und 
Offiziere), H500 Farbigen (Askaris) und 2 veralte 
ten Feldgeschützen 73. Die Truppe führte noch das 
Gewehr M mit rauchstarkem Pulver, war bei dem 
plötzlichen Kriegsausbruch über das ganze weite Land 
verteilt und lediglich für den Polizeikrieg gegen auf 
rührerische Eingeborene ausgebildet. Aber an ihrer 
Spitze stand ein ganzer Mann, Oberstleutnant von 
Lettow-vorbeck, der nicht nur gewillt war, die Ko 
lonie bis auf den letzten Blutstropfen zu verteidigen, 
der vielmehr darüber hinaus danach strebte, die 
Kämpfer in der Heimat zu entlasten, indem er mög 
lichst starke feindliche Kräfte auf sich zog. Ls galt
	        
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