Volltext: Geschichte des Weltkrieges

war frei. Finnen und Deutsche begannen, von allen 
Leiten vorstoßend, ein großes Kesseltreiben gegen den 
gemeinsamen Feind. Bei Lathi wurde er gestellt und 
in wilden, erbarmungslos geführten Kämpfen zu 
Boden gezwungen, seine Masse gefangen abgeführt, 
der Rest bei wiborg über die Grenze gejagt. Finn 
land war frei. Die dankbare Bevölkerung feierte stür 
misch ihre Retter und Befreier. 
K. u. k. Truppen hatten sich inzwischen dem Vor 
marsch der Deutschen angeschlossen, auch die Türken 
ihren Vormarsch in Armenien wieder aufgenommen 
und am \2. März Lrzerum besetzt. Bis in die Krim, 
an das Asowsche Meer, bis in den Kaukasus drangen 
die Bataillone der Mittelmächte, hochwillkommen, 
weil dringend notwendig, war die Beute an Kriegs 
gerät, Vorräten, Rohstoffen aller Art. Der deutsche 
Landwehrmann sah Zonen, erlebte Wunder, wie nicht 
seit den Tagen der Kreuzfahrer; er schlug sich unend 
lich fern von der Heimat, fern von der Hauptentschei 
dung im Westen, mit Völkern aller Zungen, mit Bol 
schewisten, Räuberbanden, polnischen und tschechischen 
Deserteuren und Verrätern; bald wurde er jubelnd 
als Befreier begrüßt, bald als unerwünschter Ein 
dringling verflucht. Die unbegreiflich nachsichtige Hal 
tung der Regierungen der Mittelmächte gegenüber 
den Gewalthabern der Sowjets begann mit der Zeit 
nicht nur in Deutschland, wo der Umsturz im Hause 
des neuen Botschafters Joffe Unter den Linden in Ber 
lin sein Hauptquartier hatte, sondern auch in Rußland 
schlimmste Früchte zu tragen, überall vom Asowschen 
Meer bis zur poljesie flammte der Bandenkrieg von 
neuem auf. Am 6. Juli wurde der deutsche Gesandte, 
Graf Mirbach, in Moskau, am 30. Juli der Ober 
befehlshaber in der Ukraine, Feldmarschall von Eich 
horn, in Kiew ermordet. 
Als am November ein Funkspruch den Waffen 
stillstand über die weiten des Ostens trug, begann für 
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