Volltext: Geschichte des Weltkrieges

U Sch. W. 
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den Rohstoffe willen — Opfer auch an geliebtem 
Eigentum; und auch Not und Hunger mußten er 
tragen werden — Opfer an Leben und Gesundheit. 
Und das alles — sollte es tatsächlich die Truppen 
wieder dem Gegner ebenbürtig machen — mußte bei 
dem furchtbaren Mangel an allem überlegt, geregelt, 
organisiert werden. Auf allen diesen Gebieten mußte 
sich ihre gewaltige Organisationsgabe bewähren, 
durch die sie schon den eroberten Osten hatten zur 
Hilfe für die darbende Heimat werden lassen. 
In gleicher weise mußte die Ausbildung der Trup 
pen der Lage und den Erscheinungen der modernen 
Schlacht angepaßt werden, sollten sie nicht nutzlos 
verbluten. 
Alles, so groß und weitgespannt es war, wurde 
trotz der weiterlaufenden Kämpfe eingeleitet und 
durchgeführt, soweit es von Deutschland verlangt 
wurde. Aber auch von den Verbündeten mußten sie 
im Tausch gewissermaßen gegen die Fülle von Hilfen, 
die diese verlangten und erhielten, Opfer fordern, 
vor allem ein großes Opfer: eine einheitliche Ober 
leitung der Kriegführung. Die Mißerfolge im Osten 
zwangen das Opfer auch Österreich auf. Falkenhayn 
gegenüber hatte Lonrad seine Selbständigkeit nicht 
aufgeben wollen; die Ernennung hindenburgs mag 
seinen Entschluß ermöglicht haben. Am 2. September 
kam zwischen den vier Verbündeten das Abkommen 
zustande, das dem Deutschen Kaiser „die Oberleitung 
der Operationen der Zentralmächte und ihrer Ver 
bündeten" übertrug. Line entscheidende oberste Per 
sönlichkeit war damit berufen — äußerlich wenig 
stens; aber es waren so viele Bedingungen und Ein 
schränkungen an ihr Funktionieren geknüpft, daß es 
mehr Form als schaffende Wirklichkeit war. Immer 
hin hätte sich bei starkem, echtem wollen die Einrich 
tung doch vielleicht langsam durchsetzen können, wenn
	        
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