Volltext: Geschichte des Weltkrieges

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So ist es begreiflich, daß Zoffre mit Gewißheit er 
wartete, die Entscheidung zu erreichen. Dem entsprach 
auch der als Ziel des Angriffs bezeichnete, weit hin 
ter der deutschen Front liegende Verkehrsknoten Lam- 
brai und die Bereitstellung starker Aavalleriemasstn 
hinter der Front, die durch die „gähnende Bresche" 
des Durchbruchs Hindurchstoßen und die nordwärts 
anstoßende deutsche Front aufrollen sollten. Es ist 
charakteristisch für die Sorge, ob auch alle Vorberei 
tungen ausreichend seien, daß immer wieder ein Auf 
schub, vor allem von englischer Seite, verlangt wurde, 
indes die öffentliche Meinung und, unter ihrem Druck, 
die Regierung in schwerster Sorge um Verdun endlich 
den Angriff forderten. Als, durch Brusfilows Er 
folge veranlaßt, jetzt Rumänien sich zum Anschluß an 
die Entente und zur Vorbereitung der Mobilmachung 
bereitfand, als andrerseits der Fall des Forts Vaux 
ssetain zum Antrag auf Räumung des rechten Maas 
ufers an Zoffre veranlaßte und so die Lage bei Ver 
dun aufs höchste gefährdet zeigte — da endlich gab 
auch haig nach. 
Am 2^. Juni brach der Feuersturm los, indes weit 
überlegene Massen von Fliegern sich auf die wenigen 
deutschen stürzten und sie zu Boden zwangen, so der 
eigenen Artillerie beste Beobachtung schaffend, die 
der Deutschen mit Blindheit schlagend. Denn auch die 
Beobachtung aus Fesselballonen hörte auf, als sich 
am zweiten Tage, am 25. Juni, von den Engländern 
spottweise „wursttag" genannt, ihre Flieger ge 
schlossen auf die deutschen Ballone warfen und sie zum 
größten Teil vernichteten. 
Der jetzt einsetzenden Wucht und Dauer des Feuers 
konnte die O. h. L. nur eine weit unterlegene Abwehr 
entgegenstellen; schon am Abend des zweiten Artil 
leriekampftages trat die Notwendigkeit des Haus- 
Haltens, ja des Sparens mit Munition ein. Um so 
erdrückender wirkte die eher noch zunehmende, bis zu
	        
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