Volltext: Geschichte des Weltkrieges

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Unter ihrem wagemutigen Kommandanten, dem Gra 
fen zu Dohna-Schlodien, hatte sie, ein früherer Han 
delsdampfer, sich in der Silvesternacht durch die eng 
lische Blockade geschlichen, hatte an der Westküste der 
britischen Inseln Minen gestreut, deren eine wahr 
scheinlich dem englischen Linienschiff „Ring Ed 
ward VII" zum Verhängnis wurde. Nun kreuzte die 
„Möve" auf den Dampferwegen zwischen Europa und 
Nord- und Südamerika und brauchte um Beute nicht 
besorgt zu sein. Line ganze Meute feindlicher Kreuzer 
wurde sofort auf ihre Spuren gehetzt. Aber sie schlug 
allen ein Schnippchen. Nach getanem Werk lief sie 
am März in ihrem Heimathafen ein. \^ Schiffe 
waren von ihr versenkt, ein weiteres als Prise ein 
gebracht. Um 57 855 Tonnen im wert von -0 Mil 
lionen Mark waren die feindlichen Handelsflotten ge 
schädigt, Goldbarren im wert von Vk Million Mark 
erbeutet, zahlreiche Gefangene gemacht. Der Kaiser 
lohnte ihre Taten durch Verleihung des Eisernen 
Kreuzes an die gesamte Besatzung, des „Pour le Mä- 
rite" an ihren Führer. — Am 22. November —- die 
langen, dunklen Herbstnächte mußten für den Durch 
bruch durch die Blockade abgewartet werden — ging 
die „Möve" zum zweiten Mal in See und brachte in 
erfolgreicher Kreuzerfahrt, die sie bis in die Breiten 
von Kapstadt führte, 2\ größtenteils gut bewaffnete 
Dampfer und 5 Segler auf. von ihnen traf der eng 
lische Dampfer „tzarrowdale" mit einer Prisen 
besatzung von nur \6 Mann unter dem Offizier 
stellvertreter Badewitz mit \\7 Lastautomobilen, ge 
waltigen Mengen Kriegsmaterial und Lebensmitteln, 
die von New York für Bordeaux bestimmt waren, mit 
gefangenen Seeleuten, der Besatzung der ver 
senkten Dampfer an Bord, unangefochten durch die 
feindlichen Wachfahrzeuge, in Lwinemünde ein. Ein 
anderer englischer Dampfer „St. Theodore" wurde 
von der „Möve" als Hilfskreuzer ausgerüstet und
	        
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