Volltext: Geschichte des Weltkrieges

lich, und diese Zeit genügte, um den Graben- 
besatzungen neue Kräfte aus den unterdes heran 
geschobenen Reserven zuzuführen und aus den nicht 
angegriffenen Strecken der Front weitere Hilfskräfte 
in Marsch zu setzen. 
wieder setzte nach einigen Tagen die abermals ver 
mehrte Artillerie, die an Zahl und Munition dauernd 
der deutschen weit überlegen blieb, zur nochmaligen 
Vorbereitung an; noch drei weitere Armeekorps 
stellte Zoffre dem General de Langle de Lary zur 
Verfügung; wieder griffen die Franzosen mit un 
gestümer Wucht, immer noch in dicht massierten 
Kolonnen an, um das gleiche Schicksal zu erfahren, 
wenn hier und dort Stücke der Schützengräben in 
ihre Hand fielen, konnte es nur für kurze Zeit sein; 
denn die jetzt zur Verfügung stehenden Reserven 
nahmen sie in wuchtigem Gegenangriff jedesmal zu 
rück. Um einzelne Geländepunkte, vor allem um die 
wenigen beherrschenden höhen bei den Orten Perthes 
und Le Mesnil, ging der Kampf mit wechselndem 
Ausgang weiter. Auf Stunden, auf Tage, flaute er 
vorübergehend ab; Ablösungen der Truppen vorderster 
Linie auf beiden Seiten veranlaßten neue Anstürme 
auf der einen, neue Abwehr, siegreiche Abwehr auf 
der anderen Seite. Nur: um zu einem großangelegten 
Gegenangriff zu schreiten, dazu fehlten aus deutscher 
Seite die Aräfte. Vier Wochen dauerten mit kurzen 
Unterbrechungen die Kämpfe; Mut und rücksichtsloser 
Angriffsgeist lebte in den französischen Verbänden 
— waren es doch ausgesuchte Lliteregimenter, die 
Joffre einsetzte; Mut, Opferwille und unbeirrbares 
Pflichtgefühl ließ die Deutschen aushalten. Erst Mitte 
März flauten die Angriffe ab, um bis zum Lüde des 
Monats ganz aufzuhören: Joffre hatte den Traum 
der großen Befreiungsschlacht zu einem bösen Er 
wachen sich wandeln sehen; schwer waren die deut 
schen Verluste, mindestens das fache zählten die
	        
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