Volltext: Geschichte der Pfarre Thanstetten

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Häusl 45 kr. (15 kr.), Schiedelhof (Schierlhof) in Pellndorf 
15 fl. 54 kr. (6 fl.). 
Der hiesige Amtmann der Herrschaft Gschwendt war 
der jeweilige Wirt am Schiedelberg: Rupert Zehetner bis 
1788, Johann Michael Zehetner 1788—1833, Matthias 
Zehetner 1833—1846. 
Zur Herrschaft Losen st einleiten gehörten bis 
1848 aus unserer Pfarre acht Häuser u. zw. die Nummern: 
Schiedlberg 12, 42, 43; Thanstetten 7, 10, 11, 21, 22, das 
sind der Bühler in Harras, Ober-Wieser und Klein-Best- 
leitner, ferner das Pöchlhaus, beide Zachhuber- und beide 
Rennersdorferhäufer. Schon um 1350 hatten die „Lofen- 
steiner" Güter um Weichstetten, Dietach und Hofkirchen. 
Um 1420 erbaute Bernhard I. von Losenstein das Schloß 
Losensteinleiten, das dann sein Sohn Hartnid III. von 
Losenstein von König Ladislaus 1456 zu Lehen nahm. Die 
Losensteiner hatten zwar schon 1370 die Herrschaft 
Gschwendt erworben, doch verwalteten sie die Güter um 
Losensteinleiten von diesem Schlosse aus. Bei der Güter¬ 
teilung (1456) wurde Florian von Losenstein der Gründer 
der Linie „von Losenstein zu Losensteinleiten". 
Aus dieser Linie werden erwähnt: Wilhelm 1462 bis 
1503, Achaz 1503—1527, Christoph 1527—1558, Georg 
Achaz 1558—1597, Georg Christoph 1597—1622, Georg 
Wolfgang 1622—1635. Hierauf teilte es die Schicksale von 
Gschwendt, da es die Losensteiner auf Gschwendt erbten. 
Die meisten der Losensteiner liegen in der Losensteiner- 
kapelle in Garsten begraben. Durch Mut und Kühnheit 
zeichnete sich 1521 Sebastian von Losenstein, ein Bruder 
des Achaz von Losenstein, bei einem Turnier in Linz aus 
Beim Türkeneinfall (1532) verteidigte der Jäger Lackner 
die Burg Losensteinleiten. Er blieb allein im Schloß zurück 
und stellte auf die Altane und an die Fensteröffnungen 
Harnische, Pickelhauben und Schießgewehre und feuerte 
eine Flinte nach der andern los. Durch einen gutgezielten 
Schuß gelang es ihm, den Anführer (Pascha) der Türken 
vom Pferde zu schießen, worauf die Türken in wilder 
Flucht abzogen. Die Nachkommen dieses Jägers Lackner 
lebten als fürstlich auerspergische Förster auf dem Förster- 
Haus m Mauswinkl (Schiedlberg 57). Hier starb als letzter 
fürstlicher Jäger Ignaz Lackner 1862 (85>2 Jahre alt). 
Nachkommen der Lackner leben heute noch in der hiesigen 
Gegend. Im Jahre 1608 kamen durch Kauf von den Pol- 
heimern das „Valkhueberamt" mit 41 und das „Khettern- 
amt" mit 53 Untertanen zur Herrschaft Losensteinleiten. 
-Von ersterem Amt entfielen auf die damalige Pfarre Sier- 
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