Volltext: Geschichte der Pfarre Thanstetten

Frühere Zugehörigkeit der Häuser der Pfarre 
Thanstetten. 
Vis zum Jahre 1848 waren die Häuser unserer Pfarre 
25 verschiedenen Herrschaften grunduntertänig, die „Erb¬ 
rechtbesitzer" dieser Häuser waren Grundholden und hatten 
gegenüber der Grundherrschaft manchmal viele Lasten zu 
tragen. Es gab Dienste, Zehente und Roboten zu leisten. 
Der D i e n st bestand in jährlichen Abgaben (z. V. an Ge¬ 
treide, Vieh, Schweinen, Hühnern, Käse), der an be¬ 
stimmten Tagen (z. B. Michaeli, Martini, Georgi) geleistet 
und abgestattet werden mußte. Außerdem gab es einen 
Pfennigdienst (Abgaben in gutem Gelde); Frei- 
geld (Laudemium); dieses war zu leisten bei Käufen und 
Verkäufen, beim Tode des Grundholden und des Herr¬ 
schaftsinhabers und betrug meist ein Zehntel des Wertes. 
Sterb Haupt (dieses mußte geleistet werden beim Tode 
des Grundholden oder eines seiner Familienmitglieder und 
bestand im besten Stück Vieh). Zehente (sie betrugen 
den zehnten Teil der Ernte; es gab einen Mandel- und 
einen Sackzehent, je nachdem das Getreide ungedroschen 
oder gedroschen abgeliefert werden mußte). Außerdem gab 
es Kanzleigekder, Heuabgabe, Mauten. Zölle 
Steuern, Angelder (Tranksteuern) usw. Ferner waren die 
Grundholden beim Herrschaftsinhaber zur Robot (an 14. 
bei anderen auch an 50 Tagen) verpflichtet. Statt der 
Robot konnte auch mit Einwilligung der Herrschaft Robot' 
geld gegeben werden. Auch mußte der Grundholde bei den 
Jagden der Herrschaft Treiberdienste machen. Er mußte das 
viele Wild, das feine Felder verwüstete, im Winter auch 
noch gut füttern und durfte bei Todesstrafe nicht wildern. 
Zur Herrschaft G s ch w e n d t bei Neuhofen ge¬ 
hörten 38 Häuser unserer Pfarre, und zwar die heutigen 
Nummern Schiedlberg: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 48, 55, 56. 57 
60, 62, 63, 65, 66. 67. 68 und Thanstetten: 1, 2, 3, 8. 9, 
12, 17, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 39, 40, 41, 50, 51, 54 55 
Von diesen sind seit der Pfarrgründung (1786) gebaut. 
Schiedlberg 1, 2, 3, 4, 5, 6, 65, 66, 67, 68 und Thanstetten: 
54, 55. Diese liegen alle in der heutigen Ortschaft Schiedl¬ 
berg (um die Kirche). 
Zum Herrschaftsbesitze des Schlosses Gschwendt gehörte 
ein Gebietsstreifen, angefangen von der Oberleitnerföldk 
über die Holzhäuseln, Arrigl, heutige Ortschaft Schiedlberg, 
Nöstlbach, Schützenmair und Mauswinkl. Das Schloß 
Gschwendt war schon 1223 im Besitze der Volkersdorfer 
Die Volkersdorfer waren ein mächtiges Adelsgeschlecht und
	        
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