Volltext: Geschichte der Pfarre Thanstetten

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Die Pfarrkirche in Thanstetten (Schiedlberg). 
Die Kirche in Schiedlberg wurde, wie schon früher 
bemerkt wurde, 1786—1790 im sogenannten „Zopfstil" 
(ausgehender „Barockstil") gebaut und gehört zu den 
größeren Kirchen auf dem flachen Lande. Sie wurde 1790 
'benediziert und am 11. November 1828 vom $). H. Bischof 
Gregorius Thomas Ziegler feierlich geweiht. 
Was die Maße der Kirche anbelangt, so mißt sie von 
der Türe des Hauptportals bis zur Sakristeitüre hinter 
dem Hochaltar 34 Meter; die Breite beträgt innen zwischen 
den beiden Seitenportalen 15.20 Meter. Der halbelliptische 
Raum hinter dem Hochaltar ist zwei Meter breit und acht 
Meter lang; das Presbyterium ist innen 7.90 Meter lang 
und 8.30 Meter breit (65.57 m2); das Kirchenschiff ist innen 
20 Meter lang und 13.80 Meter breit (276 m2); die Turm¬ 
halle ist innen 3.75 Meter lang und 3.45 Meter breit 
(12.93 m2). Es beträgt somit der innere Flächenraum der 
Kirche ohne Portalnischen und ohne Chor 354.68 m2. Die 
Wände haben eine Stärke von 85 Zentimetern; im Turm¬ 
geschoß 110 Zentimeter. 
Die Kirche ist „Maria Verkündigung" geweiht. Das 
Hochaltarbild, das uns dieses Geheimnis vorstellt, stammt 
aus der Cölestinerimtenkirche (Annunziatenkirche) in 
Steyr. Diese Kirche wurde 1676 gebaut von den Cölestiner- 
innen; nach Aufhebung dieses Ordens (1782) wurde Kirche 
und Kloster den Ursulinen übergeben. Die Kirche wurde 
1784 gesperrt und später in ein Theater umgewandelt. 
Kirche und Kloster befanden sich in der Berggasse. — Von 
den beiden Seitenaltären ist der eine der „hl. Familie", 
der andere der „hl. Anna" geweiht. 
Die erste innere Ausstattung stammte meist aus auf¬ 
gehobenen Klöstern. So wurde der Hochaltar, das Fasten¬ 
bild, zwei Reliquien-Pyramiden, sechs silberne barocke 
Leuchter, ein Antependium, die Kanontafeln, Meßkleider, 
Meßbücher, Rauchfaß und zwei Glocken aus der oben 
genannten Cöleftinerinnenkirche übernommen (1787). Die 
barocke Monftranze wurde 1795 aus der gesperrten Stifts¬ 
kirche in Waldhausen hieher überwiesen; zwei Glocken 
mußte das Stift Kremsmünster aus der Kirche Sankt 
Sigismund und St. Wolfgang abgeben. Die Sakristeikästen 
stammen aus der Kirche Maria Anger in Enns (1786). Die 
erste Turmuhr wurde 1804 um 417 fl. angeschafft; 1843 
erhielt die Kirche an Stelle der Schindeldachung die Ziegel¬ 
dachung. Der Blitzableiter wurde 1881 angebracht. Das 
Fastenbild „Christus am Kreuz" malte 1742 Johann Georg 
Morzer.
	        
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