Volltext: Mangold von Freudenstein, der erste und letzte Ritter seines Namens

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drängten damals sich die Fluchen und nicht ferne von 
dem Hügel, auf welchem Burg Freudenstein thronte, 
brandeten tosend seine Wogen. 
Der Ort Goldwört, heute nahe am linken User 
des Stromes, lag damals mit seinen ergiebigen Gold 
wäschereien am rechten Ufer, — so weit geändert hat 
sich des Stromes Furth im Laufe der Jahrhunderte. 
Mangold streckte nun seine räuberischen Arme 
weiter aus, als bisher; rundum konnten sich nun nicht 
mehr die Bewohner des Landes ruhig ihres Besitzes 
freuen; wer nicht willig gab, wurde in die Gefan 
genschaft geschleppt. 
In den tiefen schauerlichen Verließen, deren 
schwarze Schlünde heute noch dem Besucher der zer 
fallenden Veste grauenerregend entgegen gähnen: da 
schmachteten und verschmachteten unzählige Opfer un 
ersättlicher Habgier, da mußten aufgefangene Kauf 
herren und andere Reisende darbend harren, bis aus 
der Heimath das schwere Lösegeld angelangt war, das 
der Räuber als der Freiheit blutigen Preis bestimmte. 
II. 
Hoch oben im Gebirge, nahe der bairisch-böhmi 
schen Grenze, in der unwirthbarsten Gegend des Landes 
Oesterreich ob der Enns, da hatte sich ein frommer, 
gottergebener Mann angesiedelt, der Einsiedler Gün 
ther hatte sich da ein kleines Asyl errichtet und lebte 
lehrend und belehrend in der wenig bebauten karg be 
wohnten Gegend. 
Nicht nur lehrte er den rauhen und rohen Be- 
* wohnern in begeistertem Worte die rechte, reine Gottes- 
verehrnng, sondern er belehrte sie auch, wie sie in
	        
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