Volltext: Mangold von Freudenstein, der erste und letzte Ritter seines Namens

36 
ihrer Vaterstadt, nicht zurück auf die Stätte ihres ersten 
Bekanntwerdens mit ihm, dem sie ihr Herz geweiht. 
Das Kloster eines nicht fernen Städtchens an 
der Donau sollte sie aufnehmen. 
Trotz ihrer sehr angegriffenen Gesundheit trat 
sie die Reise dahin an. 
VIO. 
Die kirchliche Feier der Aufnahme Cäciliens in 
den Kreis der frommen Frauen sollte mit allem Aus- 
wande von Pracht begangen werden. 
Die Wände des kleinen aber zierlichen Kirchleins 
waren mit Blumenguirlanden und Rosenkränzen wie 
übersäet. 
Alle Kerzen an den Lustern und auf den Altären 
waren mit Liliensträußchen geschmückt. 
Eine große Menge weißgekleideter Mädchen mit 
Kränzen von Rosen auf den Häuptern und Lilien 
sträußen in den Händen, waren in dem Mittelgange 
des Kirchenschiffes aufgestellt, welchen der Zug mit der 
Himmelsbraut durchschritt. 
Diese wankte gebrochen einher wie eine geknickte 
Lilie, ein Kranz von weißen Rosen schlang sich um 
ihr reiches glänzendes Rabenhaar. Ein weißes Moire- 
Kleid umrauschte ihre Glieder. — 
Alles drängte sich heran, die Neuauszunehmende 
zu schauen; selbst die Musiker auf dem Chore hatten 
sich von ihren Plätzen erhoben und an das Geländer 
begeben, um ihre -Schaugier zu befriedigen. 
Nur Einer saß still und gesenkten Hauptes vor 
seinem Notenpulte, eine Krücke und sein Instrument, 
ein blankes Waldhorn, neben sich.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.