Volltext: Mangold von Freudenstein, der erste und letzte Ritter seines Namens

I. 
v^itt rauher Märzsturm fuhr brausend durch die knos 
penden Zweige; noch einmal griff mit seiner eistgen 
Hand der scheidende Winter der erwachenden Natur 
über die Augen, auf daß sie nicht allzu rasch sie öffne; 
sein wilder Nachzügler Frost könnte sie ihr verderben 
und ans lange Zeit wieder schließen. 
Der erste Sonnenstrahl blitzte am Morgenhimmel 
herauf und zitterte durch den weißen Nebelschleier, der 
über die Erde ausgebreitet lag: und Herr Mangold 
von Freudenftein saß schon in seinem weichen 
Lehnstuhl, über und über die Beine mit Tüchern und 
Thierfelleu umwickelt, am Kamin und schürte sich selber 
die Flamme in demselben; er hatte die ganze Nacht 
kein Auge zugethan — nicht eine Minute auf seinem 
Lager zugebracht — denn auch nicht eine Minute hatte 
ihm sein schweres Gebreste — das Zipperlein — er 
quickenden Schlummer gegönnt. — Dazu kamen noch 
die Qualen eines blutbefleckten Gewiffens, welche dem 
Ritter Schlaf und Ruhe raubten. 
Ritter Mangold war mit dem Baiernherzoge 
Heinrich, der Stolze zubenannt, dem damals die 
Ostmark als Markgrafen unterstand, in's Land gekom 
men; er fand Gefallen an dem ungebundenen Treiben, 
das da herrschte, an den heiteren gutmüthigen Bewoh- 
Schall, Mangold von Freudenftein. 1
	        
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