Volltext: Waizenkirchen

bis 4. Juni 1872, endlich vom 24. Februar bis 2. März 1891 von 
den PP. Schaller, Wagner und Zehengruber aus Steyr. Tie katholische 
Gesinnung der Pfarre Waizeukirchen leuchtet bei kirchlichen Anlässen 
immer im schönsten Lichte (Heub., 16, 19, 21). 
Ausser einem Weinberg in Aschauwinkel und mehreren Häusern 
im Markte (Nr. 43, 60, mutmaßlich auch 36) besass die Pfarrkirche 
Waizeukirchen vor der Grundeutlastuug einen Körner-Zehent vom Königs- 
gut in Sandberg, 29 Grnnddienst-Unterthanen, 7 robottpflichtige Bauern 
Häuser. Christliche Freigebigkeit hat sie im Mittelalter dem Gottes¬ 
hanse zugewendet. Das Reformationszeitalter ist über die Stiftungen 
der katholischen Vorfahren pietätlos hinübergegangen. Die Urkunden 
fielen der gefräffigen Flamme zum Opfer. 
Als Kleinod bewahrt die Kirche eine sechzehn Pfund schwere, aus 
Silber gegossene gothische Monstrauze, wahrscheinlich Passauer Arbeit, bei¬ 
läufig aus dem Jahre 1500. In oberster Nische steht der Kirchenpatron 
St. Petrus, die Seitennischen zieren die Passauer Bistums-Patrone 
St. Stephan' und St. Laurentius. Leider hat die sehenswerte Mou- 
stranze von ihrer gothischen Ursprünglichkeit viel eingebüßt. Der Knopf 
ober dem Fußgestell mit dem Engelskopf und sämmtliche Silberver¬ 
zierungen stammen aus der Barockzeit. Auch besitzt die Kirche einen 
Goldstoffornat, ein Geschenk der Grasen von Kuesstein. 
Unser Gotteshaus sah manche Wandlung der Zeiten, gute und 
böse Tage. Möge es fürder in seinen Mauern immer ein gläubiges 
Volk fassen, eine glückliche Gemeinde. 
Marrhof WaiMlmchen. 
Vor Zeiten mar das Haus Nr. 23 Pfarrhof. Dazu gehörte ein 
demselben gegenüber liegender ©arten längs des Pfarrerberges, dann 
das in alteren Schriften als altes Pfarrhofhans bezeichnete Nr. 25 
als Zuhaus. Die Kaplane aber wohnten im heutigen Schulhause 
Nr. 16. Im Marktprotokolle von 1625 wird es die ,geistliche Be¬ 
hausung bei dem oberen Freithofthürl^ genannt. Die Schule dagegen 
bestaud im Hause Nr. 50. An der Stelle des- heutigen Pfarrhofes 
standen sechs Bürgershäuser, dann eine Schmiede und das Brauhaus 
(Heub., 55, 57, 69, 93). Im Jahre 1629 kaufte Pfarrer Johann 
Jungk das Haus Nr. 60 im Markte Waizeukirchen. Am Kaufsprotokolle 
steht der Satz, besonders bezeichnend für jene Zeit: ,Der Pfarrer allhier 
ist kein Kirchherr, sondern Diener der ganzen Pfarrgemeinde^. Ant 
27. Qctober d. I. verkaufte er es wieder. Dagegen erwarb er von 
Gottfried Wid, den Erben des Pflegers Andreas Kirchschläger von
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.