Volltext: Waizenkirchen

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Im Jahre 1848 erlosch die patriiiiomäle 'Gerichtsbarkeit. Jul 
Jahre 1850 wurden in Waizenkirchen ein f. f. Bezirksgericht, dann 
Bezirksamt, seit 1868 ein Bezirksgericht und ein f. k. Steueramt 
errichtet. Bis zum Jahre 1850 amtierten die Herrschaftsgerichte pro¬ 
visorisch im Namen des Staates. Der Markt verpflichtete sich für drei 
Jahre zum ganzen, späterhin zum halben Jahreszins für die Amts- 
localitäten im Schlosse Weideuholz. Zur Deckung desselben entrichtete 
die Bürgerschaft die bisher der Herrschaft schuldige Weihnachtssteiler 
mit dem Jägergelde zur Markteasse. Seit dem Jahre 1853 wurde der 
birecte Stenergulben als Grundlage für die Berechnung genommen, 
bei Wirten, Fleischern, Bäckern das Doppelte. Als i f. Bezirksvorsteher 
und Bezirksrichter standen in Waizenkirchen im Amte die Herren: 
Johann Bapt. Schmied 1850 f 1860, Joseph Schmied 1861 t 1874, 
August Berger 1874—82, Joseph Schrott 1882, als Steuereinnehmer 
bie Herren Alois Steinbl 1850—63, Joseph Oberlaber 1864 80, 
Aböls Seeaner 1881—91, Karl Hauer 1891. 
Im Jahre 1851 würbe burch bie Markt unb Lanbgemeinbe 
Waizenkirchen eine zweite Feuerspritze beim Glockengießer Hollereber in 
Linz um ben Kostenbetrag von 600 Gulden angeschafft, dagegen 1887 
bie alte betn Markte gehörige als Material verkauft und bei Gngg in 
Braunau ans ber Markteasse unb ben Beiträgen ber Bürger eine neue. 
Saugspritze um 750 Gulben angekauft. Der Lanbesausschuss spendete 
200 Gulben zur Anschaffung von 200 Meter Schläuchen. Das Feuer 
leiter-Depositorinm brachte ber Markt bereits im Jahre 1824 zum 
Schutze gegen das Unwetter an ber Rückseite des Hauses Nr. 13 an. 
Den Grunb, ans welchem bie Feuerspritzenhütte steht, kaufte die Bürger¬ 
schaft im Jahre 1876 von Schloss Weidenholz. Er war ihr seit 1828 
in Pacht gegeben. Anfangs stand die Spritze in der Waghütte dem 
Hanfe Nr. 48 gegenüber, dann im Haus Nr. 8 und 54 gegen einen 
Zins von 4 Gulden. Im Jahre 1833 erbaute ber Markt bie Feuer 
spritzhütte auf bem Holzplatz. Die Kosten beliefen sich auf 204 Gulben 
32 Kreuzer. Desgleichen hatte bie Bürgerschaft einen Theil der Hof 
wiese beim Spital gegen einen Jahreszins von 71/3 Kreuzern als Holz 
platz erhalten. Früher würbe das Holz am Marktplatz behauen. 
Bei ber Einführung der Gendarmerie im Jahre 1851 kamen 
8 Mann, darunter 2 Berittene, unter einem Lieutenant nach Waizen- 
kirchen. Die Kaserne bestand in Waldau Nr. 8. Die berittene Gendar¬ 
merie wurde bald wieder aufgelassen, der Mannschaftsstand im Jahre 
1861 auf drei vermindert und eine kleinere Wohnung gemietet. 
Am Nationalanlehen von 1854 betheiligte sich die Gemeinde 
Waizenkirchen mit 5000 Gulben. 
Das nächste Jahr brachte einen ungebetenen Gast in ben Markt, 
bie Cholera. Der ehemalige Pfleger Johann Saxinger wohnte bei feinem 
Sohne in Linz, als ber Epibemie in bem gleichen Hanfe eine Person 
zum Opfer fiel. Saxinger reiste sogleich mit seinen Angehörigen auf 
seine Besitzung, bas Hochschartuergut in Juzing. Nach einigen Tagen
	        
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