Volltext: Waizenkirchen

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Tauskirche zu Narrt die Kirchen Krenglbach, Sirning, Schonhering ver¬ 
zeichnet, sämmtlich als Passauer Gründungen unter Bischof Piligrim 
dem Hl. Stephan geweiht. Alle diese Kirchen liegen als- ehemalige 
Tanfstütten an Flüssen und Bächeu. Hartkirchen, Andorf, Helpfau, 
Braunau u. s. w. verehren als Passauer Stiftungen den hl. Stephan 
als Patron. Selbst die Metropolitankirche in Wien hat von der 
Mutterkirche in Passau ihrer: Schutzheiligen erhalten. Aus demselben 
Grunde verehren St. Laurenz bei Altheim, Schartenberg u. a. den 
Hl. Laurentius als Patron. Es ist daher ausfallend, dass die Passau'sche 
Kirche Wazeukirchen den: Apostelfürsten Petrus geweiht ist. Wir er¬ 
blicken darin einen sicheren Beweis, dass Wazeukirchen keine Stiftung 
der Passauer Bischöfe ist, sondern aus anderen Handen wahrscheinlich 
bei der kirchlichen Restauration nach den Ungarneinfällen in ihren 
Besitz übergieng. Das St. Peterspatroeiuium ist neben dem der seligsten 
Jungfrau das älteste in unserem Lande. 
St. Peter war die Mutter der abendländischer: Kirchen. Von 
Rom sind die ersten Glaubensboten wenigstens mittelbar in unsere 
Gegend gekommen. Bon der Peterskirche in Rom erhielten auch manche 
Kirchen ihr Patroeininm. So Müusteuer (Antesina). Huber hält dies 
für ein von St. Peter aus gestiftetes rupertinisches Missionskloster. 
Müusteuer war im 10. Jahrhundert Eigentum der Kirche St. Peter 
im Vatiean in Rom. Kaiser Otto 1. bestätigte ant 29. November 
953 dem Erzbischöfe Herold die ihm vom Papste Agapit gegen einen 
jährlichen übergebenen Güter, darunter Antefina (Urk. B. II., 59). 
Im Februar 1018 vertauschte Kaiser Heinrich II. an Papst Bene 
biet VIII. ein königliches Landgut im Herzogtum Spoleto gegen drei 
Güter in Baiern, darunter Antesna, ,welches einst der hl. Petrus int 
Orte Antesina besäst^, schenkte Heinrich II. am 8. Februar 1018 dem 
von ihm gestifteten Domeapitel zu Bamberg (Urk. B., .11., 77). 
Müusteuer bei der Antisen feiert das Peterspatroeininm. Die Dom 
kirche zu Bamberg wurde zu Ehren der hl. Llpostel Petrus und Paulus 
geweiht. Mit Vorliebe weihten der hl. Rupert und seine Schüler 
Kirchen dem hl. Petrus. Beweis Seekirchen, St. Peter in Salzburg 
(Huber, III., 136). Die Missionsmönche stellten gerne die von ihnen 
neubegründeten Zellen, Kapellen und Kirchen unter die Schutzheiligen ihrer 
alten Heimat. So ist die Kirche zu Rab dem hl. Michael geweiht, deshalb 
unseres Bedünkens eine Stiftung von Mondsee, Zell an der Pram 
war dazu Filiale. Aurolzmünster, richtig Urylsesmünster, gestiftet vom 
Abte Urolf von Niekmüctch in Baiern um das Jahr 800, verehrt 
wie die Mutterkirche den hl. Mauritius und seine Genossen als Patrone. 
Auch die Bistümer gaben den von thuen gegründeten Kirchen ihre 
Patrone. Es ist hiesür nicht allein Passau ein Beispiel in unserem 
Lande, sondern Würzburg mit dem Hl. Kilian (Lambach, Wartberg). 
Machen wir aus dem Gesagten einen Schluss auf unser Wetzen 
kirchen, geweiht dem Hl. Petrus. Im Norden cultivienen das Wald- 
gebiet von der Aschach bis an die Donau die Mönche von.St. Emeran.
	        
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